Die Dosis macht das Gift: Doch was, wenn Antibiotika Keime nicht abtöten, sondern sie noch aggressiver machen? Eine ARD-Doku enthüllt jetzt Ungeheuerliches.
"Der unsichtbare Feind – Tödliche Supererreger aus Pharmafabriken" – lautete vergangenen Montagabend (08.05.) eine Doku auf ARD. Das Thema: Sogenannte Killerkeime aus Indien sind auf dem Vormarsch – und so aggressiv, dass nicht einmal mehr starke Antibiotika etwas gegen sie ausrichten können.
Multiresistente Keime aus Indien auf dem Vormarsch
Der Grund dafür: Angeblich werden 90 Prozent der Inhaltsstoffe aller Antibiotika weltweit in China hergestellt. Allerdings werden diese in Indien weiterverarbeitet - auch für deutsche Firmen. Doch die Hygiene- und Umweltstandards dort sind sehr niedrig.
Viele Pharmaunternehmen nutzen das laut Umweltschützern aus und leiten ihre Abwässer in Flüsse und Umwelt. Dort mischen sich die Antibiotikareste mit Keimen – und diese härten schließlich ab. Das Gefährliche daran: Die Bakterien vermehren sich immer weiter, können gegen mehrere Antibiotika resistent werden.
Schließlich gelangen sie nach Deutschland, wo sie ebenfalls einen enormen Schaden anrichten können. Mit der Folge, dass Epidemien drohen oder tot geglaubte Krankheiten wieder zuschlagen – und gängige Antibiotika nichts mehr ausrichten können.
Aggressive Viren: Gängige Antibiotika könnten nicht mehr anschlagen
Dieses Horrorszenario befürchtet jedenfalls die Weltgesundheitsorganisation (WHO) – und sie geht noch weiter: Besonders Transplantations- und Krebspatienten und Kranke, die Katheter haben oder beatmet werden müssen sowie ältere Leute in Pflegeheimen sind besonders gefährdet.
Angeblich soll hier sogar oftmals Antibiotika verabreicht werden, wo es gar nicht nötig ist. Dies führe allerdings dazu, dass die Erreger multiresistent werden, warnt die WHO.
Auch wenn Indien mehrere tausend Kilometer entfernt ist, können Reisende, Zugvögel oder Waren die Killerkeime mit sich nach Deutschland bringen – und für eine Katastrophe sorgen.
Von Jasmin Pospiech