Was sind die besten Mittel gegen Mückenstiche? Diese Frage stellen sich viele Menschen wieder in den Sommermonaten. Hier finden Sie die Antwort.
Mückenstiche können so fies sein. Gerade warmes Wetter ist ein Fest für die stechenden Plagegeister. Finden Sie hier die besten Mittel gegen Mückenstiche. Und erfahren Sie, warum Mücken manche Menschen eher stechen als andere.
Gegen Mückenstiche: Regentonne aus dem Garten
Am besten ist es natürlich, wenn man Mückenstiche gleich im Vorfeld verhindert. Dazu kann man einiges tun. Zum Beispiel im heimischen Garten. Denn: Sonne und Wärme verwandeln stehende Gewässer zu Brutkästen für Mücken. Wer eine Regentonne im Garten stehen hat, sollte diese jetzt besser abdecken. Denn, ein Mückenweibchen legt zwischen 80 und 200 Eier ab, nach 14 Tagen schlüpfen neue Mücken, die sich dann wiederum prompt fortpflanzen. Teichbesitzer können die Larven mit einem Kescher abschöpfen - oder Goldfische halten, diese fressen Mückenlarven.
Mückenstiche: Deswegen sind manche Menschen so beliebt
Für die Reifung der Eier braucht das Mücken-Weibchen eiweißreiche Nahrung. Darum saugt es Blut - bei Tier und Mensch. Manche Menschen sind allerdings bei den Mückenweibchen besonders beliebt. Immer wieder kann man beobachten, dass es Menschen gibt, die Mücken regelrecht anziehen* und dann später unzählige Mückenstiche haben. Dagegen werden andere von den Plagegeistern richtig gemieden und fast komplett verschont. Für dieses Phänomen gibt es einen Grund: Blutgruppe, Alter und Geschlecht spielen dabei für die Blutsauger keine Rolle, wie Eva Goris von der Deutsche Wildtier Stiftung betont. Es sind ganz andere Dinge, die Insekten anziehen.
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Mückenstiche: Diese Gerüche ziehen Mücken an
Vor allem ist es der Duft, auf den die Viecher fliegen. Männer oder Frauen, die gut riechen, haben bei Mücken gute Chance. Parfüm, Deo und andere Duftstoffe locken Stechmücken richtig an. Ob ein Mensch eher gestochen wird, hängt aber in erster Linie von Stoffen wie Milchsäure, Ammoniak und Fettsäuren auf der Haut ab. Sie erzeugen einen bestimmten Geruch, auf den die Mücken entweder fliegen - oder eben nicht.
Schweißgeruch betört die Plagegeister regelrecht. Besonders der Duft der Füße zieht die Blutsauger magisch an: Es sind Ammonium und Buttersäure, die Zerfallsprodukte von Schweiß, auf die Mücken besonders abfahren. Eine Dusche hilft, allerdings nur für kurze Zeit. Dann ist der Geruch wieder da. Wählerisch sind Mücken vor allem dann, wenn sie die Wahl haben. Wer in Gruppen selten gestochen wird, den pieksen die Tiere wahrscheinlich trotzdem, wenn er allein ist. Martin Geier, Biologe aus Regensburg, vergleicht es mit hungrigen Menschen: „Können sie am Buffet Essen wählen, nehmen sie das, was schmeckt.“ Gibt es nur trockenes Brot, werden sie aber auch das essen.
Auch der Atemgeruch des Menschen ist für die Insekten, laut Wildtier-Expertin Goris, ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Opfer. "Wissenschaftler haben festgestellt, dass Menschen mit erhöhten Kohlendioxidausdünstungen eher gestochen werden", sagt Eva Goris. Wer beispielsweise viel Reis isst, atmet auch vermehrt Kohlendioxid aus. Der Verzehr von Kohlgemüse hingegen scheint Mücken fern zu halten.
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Mücken "riechen" mit ihren Füßen
Mit ihrem hauchdünnen Stechrüssel bohren sie sich problemlos durch jede dicke Jeans. Selbst dann, wenn die Haut unter dem Stoff mit Anti-Mückenmitteln eingerieben ist. Warum? Mücken "riechen" mit ihren Füßen. Ist die Kleidung unbehandelt, kann das Insekt unbemerkt landen und an das Blut des Opfers kommen.
Mückenstiche verhindern: Welches Mittel hilft gegen Mücken?
Schaum, Spray oder Lotion? Stiftung Warentest hat 21 Mittel gegen Mücken getestet. Dabei haben nur vier Produkte gut abgeschnitten. Wer auf Reisen geht, sollte sich gesondert informieren. Sogenannte Repellents können beispielsweise vor Stichen der gefürchteten Tigermücke - die kann das tückische Dengue-Fieber übertragen - helfen. Produkte mit den Wirkstoffen Diethyltoluamid, kurz DEET, oder Icaridin wehren Mücken durch ihren Duft ab.
Die Sprays müssen regelmäßig, etwa alle vier Stunden, aufgetragen werden, damit sie ihre Wirkung nicht verlieren, erklärt Ursula Sellerberg, Sprecherin der Bundesapothekerkammer. Sie sollten nicht in geschlossenen Räumen verwendet werden. Ungeeignet sind die Mittel für Babys. DEET sollte auch bei Kleinkindern nicht angewendet werden, rät Sellerberg.
Helfen Hausmittel gegen Mücken?
Eine halbe Zitrone mit Nelken spicken, Tomatenpflanzen vor dem Fenster oder Schälchen mit Minze oder Lavendel-Öl - die Liste der Hausmittel, um Mücken abzuwehren, ist lang. Die meisten Tricks beruhen auf Erfahrungswerten. Allerdings haben sich in diversen Tests die Tipps aus dem Internet als unwirksam erwiesen.
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Experten-Tipps gegen Mückenstiche
- Helle weite Kleidung - weil dunkle Farben Mücken anlocken.
- Möglichst keine nackte Haut zeigen. Arme und Beine bedecken.
- Warme Haut lockt Mücken an.
- Plagegeister vom Haus mit Mückenschutzgittern fernhalten.
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Mückenstiche: Was tun gegen den Juckreiz?
Mückenstiche können stunden- und sogar tagelang jucken. Wenn eine Mücke sticht, injiziert sie ihren Speichel in die Haut, damit das Blut, das sie ja trinken will, nicht gerinnt. Auf die Proteine im Speichel reagiert der Mensch allergisch, erklärt Sellerberg. Das verursacht die Rötung, Schwellung und den Juckreiz. Tipps gegen den Juckreiz:
- Kälte: Haben die Blutsauger trotz aller Maßnahmen zugeschlagen, empfehlen Ärzte den Stich am besten mit einem feuchten Tuch zu kühlen. Kälte ist ein gutes Mittel gegen Schwellungen und Juckreiz.
- Kratzen: Auf keinen Fall sollte man kratzen! Das Kratzen verschafft eine kurzfristige Linderung, weil der Schmerz kurzfristig den Juckreiz überdeckt. Leider hält der Effekt nicht lange vor. Im Gegenteil: Beim Kratzen werden noch mehr „Juckstoffe“ vom Körper ausgeschüttet. Außerdem entzünden sich aufgekratzte Stiche leichter.
- Gels und Cremes: Auch Gels und Salben aus der Apotheke helfen gegen den Juckreiz. Wer stark reagiert, sollte Produkte mit Antihistaminika oder Hydrocortison auftragen.
- Spucke: Ob Spucke bei Mückenstichen wirklich hilft, ist umstritten: Speichel hat eine kühlende Wirkung und der eigene Speichel enthält zahlreiche Stoffe, die gut für eine Wunde sind. Doch im Mund können auch zahlreiche andere Keime zu Hause sein. Deswegen raten Kinderärzte Eltern davon ab, Wunden oder Stiche von ihren Kindern mit ihrer Spucke zu behandeln oder auch anzupusten. Wenn also Spucke auf eine Wunde kommt, sollte es wenigstens immer der eigene Speichel sein.
- Hausmittel: Eine halbe Zwiebel oder eine Scheibe Zitrone desinfizieren, kühlen und beruhigen die Einstichstelle. Apfelessig lindert den Juckreiz, wenn er unmittelbar nach dem Stich auf die Hautstelle gegeben wird. Das Gleiche gilt für eine Mischung aus Honig und Speisenatron oder Johanniskrautöl. Quark wirkt entzündungshemmend. Man gibt ihn gekühlt auf eine Kompresse und legt diese auf die Wunde, solange der Quark noch feucht ist, rät Christine Eichler, Chefärztin des Evangelischen Zentrums für Altersmedizin in Potsdam.
(ml / dpa) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.
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