Baierbrunn - Vor allem Männer erhöhen den Geräuschpegel im Schlafzimmer, so heißt es. Ein Vorurteil, denn Schnarchen ist keine männliche Domäne. Auch Frauen vertreiben die Ruhe aus dem Bett.
Ist es nur ein störendes Geräusch oder eine ernste Gefahr für die Gesundheit? Egal ob Männer oder Frauen: Unter gefährlichen nächtlichen Atemaussetzern können beide Geschlechter leiden. Auch wenn Männer deutlich öfter betroffen sind, werde "die Häufigkeit des Schlafapnoe-Syndroms bei Frauen noch immer unterschätzt", sagt Professorin Maritta Orth in der Apotheken Umschau.
Die Schlafmedizinerin und Chefärztin des Theresienkrankenhauses in Mannheim ergänzt: "Mit zunehmendem Alter und nach Einsetzen der Menopause ist die Häufigkeit bei beiden Geschlechtern sogar vergleichbar."
Laut einer spanischen Studie leiden Frauen mit Schlafapnoe-Syndrom ungefähr drei Mal so häufig an Depressionen wie betroffene Männer. Maritta Orth rät deshalb, bei Frauen, die wegen depressiver Verstimmungen oder Schlafstörungen in Behandlung sind, auch das Schlafapnoe-Syndrom in die Ursachenforschung einzubeziehen.
ots