Was tun bei Gedächtnislücken?

Alzheimer? Im Verlauf der Krankheit kommt es zu Problemen mit der Orientierung.
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Was tun bei Gedächtnislücken? Nicht hinter jeder Vergesslichkeit steckt Alzheimer.

Lässt das Erinnerungsvermögen aber beunruhigend nach, kann der Besuch einer Gedächtnis-Sprechstunde in einer Memory-Klinik weiterhelfen – zum Beispiel der Gedächtnisambulanz des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) des Klinikums Großhadern. Dort werden die geistigen Fähigkeiten unter anderem mit speziellen Tests untersucht. Doch nicht immer ist es für Angehörige leicht, den Betroffenen zu einem Arztbesuch zu bewegen. Dann können niederschwellige Angebote helfen, etwa Infotage, wo man unverbindlich einen Gedächtnistest machen kann.

Nach der Diagnose

Steht die Diagnose fest, gibt es am ISD auch für Angehörige Gesprächsgruppen. Denn die Pflege von Alzheimerkranken ist nicht immer leicht. „Emotional sind die Patienten fast immer zu erreichen“, sagt Dr. Katharina Bürger. Musik, gemeinsame positive Erlebnisse, Rückbesinnung auf Fähigkeiten des Patienten – am ISD werden die Angehörigen dafür sensibilisiert. „Je mehr allerdings der Angehörige darauf beharrt, den Kranken in der Realität zu halten, desto schwieriger wird es oft“, sagt Bürger. Ihn ständig zu korrigieren und ihn damit bloßzustellen, schade nur.

Hilfe für Angehörige

Kleine Ablenkungsmanöver sind indes erlaubt, etwa um den Kranken am Anschalten des Herdes zu hindern. „Der ist dann eben kaputt“, sagt Bürger. Wichtig ist auch, den Kranken vom Autofahren abzuhalten. Hilfreich ist es zudem, wenn es pflegenden Angehörigen gelingt, die Bedeutung hinter den Wünschen eines Kranken zu verstehen, etwa die Sehnsucht nach Geborgenheit bei dem Wunsch „nach Hause zu gehen“ – obwohl er in der eigenen Wohnung ist. Im Verlauf der Erkrankung wird die Körpersprache immer bedeutsamer. So kann etwa unruhiges Auf- und Abgehen signalisieren, dass ein Gang zur Toilette fällig ist.

Zudem sollte man sich rechtzeitig überlegen, wie es weitergeht, wenn die Krankheit fortschreitet. Denken sollte man zum Beispiel an eine Vorsorgevollmacht. Man kann sich auch gemeinsam Pflegeeinrichtungen für später ansehen. Am ISD arbeiten zudem Sozialarbeiter, die bei Fragen behilflich sind. Auch Unterstützung bei der Pflege ist zu empfehlen. „Sonst klappen die Angehörigen irgendwann zusammen“, warnt Bürger. In München gibt es etwa Demenzhelfer, die Kranke bereits bei Pflegestufe 0 ein paar Stunden pro Woche unterstützen.  

sog

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