Die Diät-Lüge: Warum Low-Carb Sie krank und dick machen kann

Low-Carb gilt als Crash-Diät, die schnell die Pfunde purzeln lässt. Doch mit gesundheitsschädlichen Folgen.
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Schnell zur Bikinifigur: Das verspricht die Diät Low-Carb. Doch Ärzte warnen davor, zu wenig Kohlenhydrate zu essen. Wie gesund ist die Ernährung wirklich?

Der Trend zu Low-Carb ist seit Jahren ungebrochen – schließlich verspricht die Diät, ruckzuck einige überflüssige Kilos schmelzen zu lassen. Sie soll besonders dann ihre magische Wirkung zeigen, um Last-minute noch eine Bikinifigur vor dem Strandurlaub zu zaubern.

Das Beste daran: Und das auch noch ohne Gelüste oder bohrendes Hungergefühl. Doch hält Low-Carb wirklich, was es verspricht? Oder schaden Sie am Ende nur Ihrem Körper?

Diät-Trend Low Carb: Ruckzuck Pfunde runter - aber gefährlich?

Erst einmal ist es wichtig, zu verstehen, wie die Diät überhaupt funktioniert. Low-Carb bedeutet zu deutsch "wenig Kohlenhydrate" – das heißt konkret: Sie dürfen sich an Eiweiß (und manchmal auch Fett) in Form von Fleisch, Käse oder Fisch gütlich tun – während Sie die Kohlenhydrate soweit es geht, reduzieren.

Video: Von wegen Low Carb - So wichtig sind Kohlenhydrate zum Abnehmen

Low-Carb-Jünger streichen somit stärkehaltige Produkte wie Pasta, Reis oder Kartoffeln von ihrem Speiseplan – und essen dafür ganz viel Salat, Gemüse und zuckerarmes Obst. Besonders Promis und Supermodels schwören bereits seit Jahren auf diese Ernährungsform, um schlank zu bleiben.

Doch Ernährungsexperten warnen vor den Langzeitrisiken, die die Diät mit sich bringen kann. Der Grund dafür: Kohlenhydrate sind neben Fett und Eiweiß ein Hauptbestandteil unserer Nahrung und liefern dem Körper schnelle Energie. Wird zu viel Energie bereitgestellt, kann der Körper diese nicht verbrauchen und wandelt sie in Fett um – als Notreserve für magere Zeiten.

Low-Carb: Schnelles Abnehmen - aber auf Dauer gesundheitsschädigend?

Wenn allerdings keine Kohlenhydrate zur Verfügung stehen, glaubt der Körper, dass eine Hungerzeit droht. Er stellt auf Sparprogramm um und verbrennt die Fettreserven, um an Energie für lebenswichtige Organe, das Gehirn und den Bewegungsapparat zu gelangen.

Dadurch entsteht ein schneller Gewichtsverlust. Und tatsächlich: Mehrere Studien haben bereits bewiesen, dass Probanden unter einer kohlenhydratarmen im Gegensatz zur Vergleichsgruppe unter einer fettarmen Ernährung am Ende der Studienzeit mehr Kilos verloren. Doch zu welchem Preis?

Ärzte warnen davor, zu lange Low-Carb zu essen – schließlich bedeutet der Ausnahmezustand für den Körper jede Menge Stress. Bei Frauen kann dies sogar dazu führen, dass die Periode ausbleibt. Zudem könne es zu Herz-Kreislaufbeschwerden kommen, die besonders bei Älteren oder Schwangeren zu gesundheitsschädigenden Folgen führen.

Herz, Nieren, Menstruation: Low-Carb bedeutet Stress für den Körper

Zudem darf bei manchen Low-Carb-Formen viel Fett konsumiert werden – doch Berge an Käse, Sahne und Butter können zudem Arterien verstopfen. Die hohe Eiweißzufuhr soll außerdem problematisch für Menschen mit Nieren– oder Leberproblemen sein. Schließlich endet der Verzicht auf Kohlenhydrate bei manchen sogar mit Kopfschmerzen, Mundgeruch, Muskelkrämpfen und Übelkeit.

Und auch die Langzeitstudien zeigten, dass sich nach Ablauf eines Jahres die Gewichtswerte der beiden Vergleichsgruppen wieder anglichen.

Low-Carb sorgt für Jo-Jo-Effekt - und Heißhunger auf Süßes

Vor allem der Wasserverlust in den ersten Tagen und Wochen ist für die schnelle Gewichtsabnahme verantwortlich. Sobald der Zeiger auf der Waage stehen bleibt, sind viele frustriert – und kehren zur alten Ernährung zurück oder bekommen Heißhungerattacken auf Kohlenhydrate.

Die Folge: Der Jo-Jo-Effekt tritt ein – und oftmals hat man dann am Ende mehr Kilos drauf als vor der Diät. Langfristiges Abnehmen sieht anders aus – weshalb die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) dringend rät, langsam und konsequent die Ernährung auf gesund umzustellen, alles in Maßen zu essen und sich mehr zu bewegen.

Allerdings kann auch zu viel Sport dick machen - aber woran liegt das? Das erfahren Sie hier.

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Von Jasmin Pospiech

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