Pommes sind ungesund. Studien warnen: Sie sind auch hochgiftig - und können Krebs erregen. Grund dafür sei der Stoff Acrylamid. Nun will die EU einschreiten.
Dass Pommes ungesund sind, weiß jedes Kind. Schließlich sind die leckeren Kartoffelspalten nicht nur in massenweise Fett frittiert, sondern auch oftmals stark gewürzt und gesalzen.
Zudem gibt es nun Forscher, die behaupten, dass auch die verwendeten Kartoffeln alles andere als natürlich sind. Der US-Journalist Michael Pollan berichtet sogar, dass die Pommes von McDonald’s in den USA mit einem hochgiftigen Pestizid namens "Monitor" behandelt werden.
Dieses sei auf Dauer eine tickende Zeitbombe für den menschlichen Körper und könne massive Schäden an unserer Gesundheit ausrichten. Ein weiterer Stoff, der angeblich in Pommes und vielen anderen Snacks wie Chips, Keksen und sogar Kaffee enthalten sein soll, ist das umstrittene Acrylamid.
Pommes, Chips und Kekse: Acrylamid soll Krebsrisiko erhöhen
Der Stoff steht bereits seit 15 Jahren im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Tierversuche im Rahmen schwedischer Studien hatten damals daraufhin gedeutet. Zwar seien nur kleine Mengen in Lebensmitteln gefunden worden, doch bei vielen Europäern landet fast täglich Geröstetes, Gebackenes oder Frittiertes auf dem Teller.
Doch die EU kann nicht mehr länger hinschauen – und will nun neue Vorschriften erlassen, um den Acrylamid-Gehalt in Pommes & Co. zu reduzieren. So sollen die Fritten zum Beispiel bald eingeweicht werden, wie Focus Online jetzt berichtet. Ob sie dann allerdings noch knusprig schmecken, sei dahingestellt.
EU-Kommission stellt strenge Vorgaben auf: Pommes & Co. werden künftig eingeweicht
Die neuen Vorgaben wurden nun von einem Expertengremium in Brüssel für Backstuben, Frittenbuden und Restaurants abgesegnet. Ironischerweise ausgerechnet in dem Land, das für seine belgischen Pommes weltberühmt ist.
Und die EU-Kommission meint es ernst: Angeblich soll es sich hierbei um ein siebenseitiges Regelwerk mit 21 Seiten Anhang handeln, dass der Lebensmittelindustrie penibel vorschreibt, wie es unter anderem Kartoffeln oder Mehl zu verarbeiten hat, damit diese weniger Acrylamid enthalten. Darin fordert sie folgendes:
- Weniger Zucker im Rohprodukt
- Möglichst wenig Hitze benutzen
- Möglichst geringe Bräunung
Außerdem will die Kommission, dass Kartoffelsorten mit wenig Stärke in Kontakt kommen und die bereits vorhandene Stärke durch Einweichen oder Blanchieren vor dem Frittieren ausgewaschen wird. Zudem sollen diese nur bei geringer Temperatur so schonend wie möglich gegart werden.
Verbraucherschützer freuen sich über strenge Acrylamid-Auflagen - doch kommen die überhaupt?
Das Bundesinstitut für Risikobewertung sowie die europäische Lebensmittelaufsicht EFSA sollen die neuen EU-Vorgaben begrüßen – doch die Gastronomen bleiben skeptisch. Für sie bedeuten die Richtlinien nämlich zusätzliche Arbeit.
Allerdings muss noch der "Ständige Ausschuss" zustimmen – danach folgt eine dreimonatige Frist, in der EU-Mitgliedsländer oder das Europaparlament Einspruch erheben können. Am Ende muss die EU-Kommission ihren eigenen Entwurf nochmal formal absegnen und veröffentlichen. Dann kann er ab Frühjahr 2019 in Kraft treten.
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Von Jasmin Pospiech