Sind Schmerzpatienten wirklich psychisch krank?

Schmerzpatienten fühlen sich oft von Ärzten allein gelassen.
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"Das bilden Sie sich nur ein" – fast jeder Schmerzpatient hat diese harte Diagnose von seinem Arzt schon mal gehört. Dabei wissen sie vielleicht bloß nicht weiter.

Viele Schmerzpatienten machen jahrelang immer wieder das Gleiche durch: Sie laufen von Arzt zu Arzt – und lassen unzählige Untersuchungen über sich ergehen. Doch niemand kann ihnen helfen – und niemand weiß Rat.

Ärzte sind ratlos - und stempeln Patienten als psychisch krank ab

Viele Ärzte wollen ihr Versagen nicht zugeben – und schieben die Schuld auf den verzweifelten Patienten. Die Ursache sei kein körperliches, sondern ein psychisches Problem des Betroffenen. Nicht selten passiert es, dass Psychopharmaka verschrieben werden oder der Patient mit den Worten "Sie bilden sich das alles nur ein" oder "Das liegt am Stress" nach Hause geschickt wird.

Auch wenn stressbedingte Faktoren sicherlich eine Rolle bei manchen Erkrankungen spielen können, sollte man dennoch nicht die Symptome allein darauf schieben, warnt Oliver Höhne von schmerzhilfe-deutschland.de. Speziell bei Schmerzerkrankungen, die oft im Zusammenhang mit den Nervensystemen und dem Gehirn stehen.

Schmerzerkrankungen: Diagnose unbekannt - aber wieso?

Mediziner unterscheiden hier zwischen zwei Subsystemen: dem zentralen und dem peripheren Nervensystem. Ersteres besteht aus Gehirn und Rückenmark und letzteres koordiniert die linke und rechte Körperhälfte. Das periphere Nervensystem lässt sich wieder unterteilen in das somatische und das autonome NVS. Das somatische lässt sich bewusst steuern, das autonome dagegen nicht.

Betroffene fühlen sich allein gelassen - so sollten Ärzte reagieren

Mediziner vermuten daher, dass genau hier die Crux liegt bei schweren Nervenerkrankungen. So kann dies zwar zu einer Wechselwirkung mit dem Gehirn und der Psyche führen, aber für einen Patienten ist es noch viel unerträglicher, dass sogar der Arzt seines Vertrauens ihn aufgegeben hat.

Dieses Gefühl der Verzweiflung könnte dazu beitragen beziehungsweise sogar am Ende tatsächlich dazu führen, dass der Patient psychisch erkrankt und in ein Loch fällt. Daher ist es ratsamer, als Arzt seine Unkenntnis einzugestehen, als den Erkrankten frustriert im Regen stehen zu lassen.

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Von Jasmin Pospiech

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