Bezahlen und dabei noch Gutes tun: Online-Shopping verbindet jetzt soziales Engagement mit "eingebauter guter Tat" – ohne dass Sie mehr bezahlen müssen.
Nehme ich zur Standleuchte noch das Geschenkpapier dazu? Im Online-Shop Gladizon gibt es bei über 40 000 Artikel Schreibwaren, Büro- und Partyutensilien zu kaufen. Am Ende geht es zur Kasse – und Sie dürfen einen Teil spenden.
Charity-Shopping – das neue Online-Shopping?
Denn für jeden Einkauf stiftet das Unternehmen zwischen drei und sechs Prozent des Nettoumsatzes an eine Hilfsorganisation. Das heißt konkret: Sie müssen nicht mehr Geld für die bestellten Artikel zahlen, da die "gute Tat" bereits mit eingebaut ist. Und das I-Tüpfelchen dabei: Jeder, der bei Gladizon einkauft, kann zudem auswählen, wohin seine Spende geht.
Geschäftsführer Böh von Rostkron ist überzeugt von seinem Geschäftskonzept. "Ich habe meinen Job bei einer großen deutschen Bank in Frankfurt gekündigt, weil ich davon überzeugt bin, dass sozial engagiertem Unternehmertum die Zukunft gehört." So habe er vor, im ersten Jahr bei etwa 420000 Euro Nettoumsatz rund 21000 Euro an Charity-Organisationen zu spenden und soziale Projekte zu unterstützen.
Online einkaufen und spenden
Ein Ziel: Mehr Kunden für das Charity-Shopping zu überzeugen. Deshalb soll der Online-Shop nach und nach auf zusätzliche Bereiche erweitert werden. Mögliche Hilfsorganisationen, die beim Bestellvorgang ausgewählt werden können, sind: SOS-Kinderdorf, UNO Flüchtlingshilfe, Deutsch Aids-Stiftung, German Doctors weltweit, Dunkelziffer e.V. (Hilfe für sexuell missbrauchte Kinder). "Die von Gladizon unterstützten ‚German Doctors‘ ermöglichen etwa mit 5 Euro monatlich einem Kind in Bangladesch den Schulbesuch oder mit 50 Euro die gesamte Schwangerschaftsvorsorge einer Frau mit regelmäßigen Gesundheitschecks und den nötigen Medikamenten", erklärt Böh von Rostkron.
Immer mehr Online Shops spenden für die gute Tat
Transparenz ist daher besonders wichtig. Schließlich wollen die Kunden auch wissen, ob ihr Geld auch wirklich an die betreffende Hilfsorganisation gegangen ist. "Bei meinem Geschäftsmodell sind Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Transparenz natürlich die Voraussetzung. Ich arbeite deshalb daran, dass unser Spendenprozess nicht nur transparent für die Kunden und Hilfsorganisationen ist, sondern auch testiert wird. Wir möchten ein seriöses und unabhängiges Testat, damit wir auch hier Vorreiter für sozial engagiertes Unternehmertum sind", betont Andreas Böh von Rostkron seine Absicht.
Ob Gladizon das gelingt, wird sich bald zeigen. Schließlich gibt es einige Konkurrenz auf dem Markt: Auch Konzerne wie Otto, Ikea oder Thalia haben Charity-Shopping bereits für sich entdeckt - und bieten Kunden ebenfalls die Möglichkeit an, einen Teil der gezahlten Summe an deutsche Stiftungen zu spenden.
Von Jasmin Pospiech