Deutsche shoppen weniger Klopapier, Mehl und Nudeln - doch das kaufen sie stattdessen

Der Ansturm auf das Toilettenpapier und andere Hamsterkäufe in der Coronakrise scheinen nachzulassen.
 ©picture alliance/Rene Traut/dpa

Neue Zahlen liefern interessante Fakten zum geänderten Einkaufsverhalten der Deutschen nach den ersten Hamsterkäufen. Was wird nun gekauft?

  • Jetzt zeichnet sich Experten zufolge ein anderes Kaufverhalten ab.

  • Das belegen neue Zahlen zum Konsum- und Einkaufsverhalten der Deutschen.

Hamstern wegen Corona: Ansturm auf Klopapier, Reis und Nudeln scheint nachzulassen

Der Ansturm der Verbraucher auf Toilettenpapier, Reis oder Teigwaren in der Corona-Krise scheint nachzulassen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (23. April) sei der Absatz dieser Produkte zuletzt gesunken, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Inzwischen zeichne sich ein deutliches Nachlassen der Hamsterkäufe ab, heißt es zudem in einem Bericht von Spiegel Online vom 22. April:Während bei Mehl, Nudeln, Reis, Konserven und Toilettenpapier noch vor kurzem die Nachfrage immer wieder das Angebot überstiegen habe, würden Daten aus deutschen Supermärkten* zeigen, dass sich die Verkaufszahlen für viele Produkte von Ende März bis Mitte April wieder weitestgehend normalisiert haben. Diese Daten stammen Spiegel Online zufolge vom Unternehmen Nielsen, das diese wöchentlich erhebt.

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Ende der Hamsterkäufe in der Coronakrise?

Dem Bericht zufolge war beim Toilettenpapier der Absatz noch im März 2020 um mehr als 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Sprich, die Deutschen kauften davon doppelt so viel. "Doch in der 15. Kalenderwoche (6.-12. April) lag der Wert dann bei minus 20 Prozent", berichtet Spiegel Online weiter. "Es wurde in dieser Woche also weniger Toilettenpapier verkauft als in der Vergleichswoche im Jahr 2019." Ganz ähnlich sei auch die Entwicklung bei Zahnpasta verlaufen. Auch beim zuletzt oft ausverkauften Mehl gehe der Absatz zurück. "Doch die Nachfrage ist immer noch größer als normal. In der 15. Kalenderwoche registrierte Nielsen ein Absatzplus von 27 Prozent."

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Deutsche ändern Einkaufsverhalten in Coronakrise 

Was sind die Gründe? Einerseits, so schreibt Spiegel Online, war das Angebot zwischenzeitlich "natürlich eingeschränkt". Gemeint sind die zum Teil leeren Regale. Zudem seien in der Coronakrise in vielen Märkten Artikel wie das Toilettenpapier rationiert worden. "Andererseits hat aber offenbar auch die Nachfrage nachgelassen, weil die Kunden merken, dass die Supermärkte geöffnet bleiben und ständig Nachschub bekommen", heißt es weiter in dem Bericht. Nahezu normalisiert hätten sich beispielsweise auch die Verkaufszahlen von Konserven und Fertigprodukten, wie die Daten der von Nielsen erfassten Produktgruppen zeigen würden.

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Auffällig: Bei Tiefkühlkost erreichte das zwischenzeitliche Plus dem Bericht von Spiegel Online zufolge "gerade mal 53 Prozent - und nicht 100 oder 200 Prozent wie bei Mehl oder Würstchenkonserven". Der Grund sei offensichtlich: "Das Hamstern von Tiefkühlpizza fällt schwerer, weil der Platz im Tiefkühlfach begrenzt ist."

Nachfrage nach Desinfektionsmitteln in Coronazeit bleibt hoch

Überdurchschnittlich groß ist weiterhin die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln. Hier seien die Verkaufszahlen zu Beginn der Coronakrise allerdings auch extrem nach oben geschossen - "auf ein Plus von 470 Prozent!", berichtet Spiegel Online. Fast genauso hoch sei der Zuwachs bei Brotmischungen gewesen, "einer der beiden Corona-Topseller aus der Nielsen-Statistik, die allerdings nur 26 Produktgruppen umfasst".

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Nachfrage nach Wein, Bier und Kondomen in Deutschland

Bei der Auswahl der Produkte, die gekauft werden, hat die Corona-Krise der GfK zufolge einen deutlichen Wandel herbeigeführt, wie die Deutsch Presse-Agentur  (dpa) zudem berichtet. Bedingt durch das Arbeiten von zu Hause seien die Verkäufe von Computern, Laptops aber auch von Spielekonsolen in den fünf großen europäischen Märkten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien deutlich in die Höhe geschnellt, so die Konsumforscher. Durchaus gefragt waren  zuletzt wie es in dem dpa-Bericht außerdem heißt: Wein, Bier und Kondome.

Keine großen Anschaffungen in der Coronakrise

Größere Anschaffungen* trauen sich in der Coronakrise hierzulande derweil weniger Verbraucher* zu: Die Angst vor Arbeitsplatzverlust und Kurzarbeit in der Corona-Krise habe den Konsumklimaindex auf einen historischen Tiefstand gedrückt, wie die GfK mitgeteilt habe.

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ahu

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