Jeder weiß: Wer viel spart, hat am Ende auch mehr. Doch wie werde ich wirklich reich? Ein Finanzexperte erklärt, ob es eine Formel gibt - und wie es Schritt für Schritt geht.
Was muss ich tun, um reich zu werden? Das hat sich schon fast jeder einmal an einem Punkt in seinem Leben gefragt. Doch während viele wohl den Gedanken daran schnell wieder wegwischen, da sie denken, dass das sowieso unmöglich ist, antworten andere nur: Viel Geld sparen!
Doch wie geht das überhaupt - erfolgreiches Sparen? Und bringt das wirklich etwas? Honorarberater Stefan Kemmler weiß die Antwort, doch verrät gegenüber dem Focus Online, wie Sie es bewerkstelligen können. Zwar gebe es ihm zufolge keine einfache "Reichtumsformel", dafür aber ein paar "Spiel-Regeln". Wer sich an diese hält, hat "eine gute Chance, sein Geld zu vermehren", enthüllt er dem Nachrichtenmagazin.
Experte: Wer reich werden will, braucht einen lukrativen Job
Und diese sind wie folgt: "Als erstes ist es natürlich wichtig, einen Job mit einem vernünftigen Einkommen zu haben. Ohne ein gewisses Einkommen kann man nichts sparen und sparen ist die Basis für den Aufbau von Vermögen", meint der Finanzexperte. "Je mehr ich spare, desto mehr Mittel habe ich zum Investieren. Daher ist es auch wichtig, sein Ausgaben- bzw. Konsumverhalten regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen."
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Doch wie viel vom monatlichen Lohn sollte ich fürs Sparbuch abzwacken? "Zehn Prozent vom Nettoeinkommen sind das Minimum für einen langfristigen Vermögensaufbau. Aber natürlich sollte man jetzt nicht jeden Euro zur Seite legen. Spaß und Sparen muss sich die Waage halten", mahnt Kemmler. Wer ein hübsches Sümmchen zusammen hat, kann sich schließlich ans Investieren machen. Aber Vorsicht: Zuvor sollten Sie allerdings einen Notgroschen zur Seite legen. Dieser beträgt laut einer Faustformel drei bis zwölf Monatsausgaben.
Erst sparen, dann Aktien: Darum sollten Sie Ihr Geld in ETFs anlegen
Anschließend sollten Sie das Geld, das Ihnen nun zur Verfügung steht, am besten in Aktien anlegen, so Kemmler. "Und das weltweit über alle Branchen hinweg. Das geht am einfachsten mit ETFs. So kann man mit einem ETF direkt in eine große Zahl von Aktien investieren. Eine andere Möglichkeit sind Anlageklassefonds. Wichtig ist dann, an dieser Anlagestrategie festzuhalten, auch wenn es mal nicht so gut an den Märkten läuft. Da ist dauerhafte Disziplin nötig", rät der Finanzexperte.
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Schließlich könne man auf diese Weise das Geld schneller und bequemer vermehren. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es langfristig an den Börsen immer nach oben geht. (...) Die Weltwirtschaft müsste in eine mehrjährige Rezession fallen oder die Unternehmen keine Gewinne mehr machen, gar pleite gehen, sozusagen das Ende des Kapitalismus. Dann haben wir aber ganz andere Probleme", erklärt der Honorarberater weiter.
"Ein Haus ist oft die Quelle für Armut, nicht für Reichtum": Experte über Immobilien
Aber auch das gute alte weiße Gold dürfe in keinem Portfolio fehlen. "Durch die aktuellen Immobilienpreise sind die Renditen jedoch äußerst kärglich bei einem vergleichbar recht hohen Risiko", so Kemmler. "So eignen sich hier eher ETFs auf Immobilien als tatsächlich der Kauf einer Wohnung." Im Gegensatz zu vielen Deutschen, deren Lebenstraum das eigene Heim darstellt, ist es für Kemmler weniger erstrebenswert, selbst in einem Haus zu wohnen, in das man investiert.
"Ich habe ja trotzdem Kosten für den Unterhalt, Instandhaltung etc. Mit einer selbst genutzten Immobilie erzielt man eher eine emotionale Rendite. Und man muss auch ehrlich sein: Die meisten Menschen können sich eine Immobilie nicht leisten. Sie stecken ihr letztes Geld dort rein, um die Raten zu bezahlen", meint der Finanzexperte abschließend. "Ein Haus ist oft die Quelle für Armut, nicht für Reichtum."
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