Verzweifelte Frau (65) bekommt seit Monaten keine Rente - dann erhält sie dreiste Antwort

Weil sie vor der Rente Arbeitslosengeld bezog, hatte Jutta van Amern Ärger mit der Deutschen Rentenversicherung. (Symbolbild)
 ©Facebook / WZ Niederrhein

Mit 65 Jahren wollte Jutta van Amern endlich in Rente gehen. Doch die Freude wurde schnell getrübt - sie bekam monatelang kein Geld. Schuld soll die Arbeitsagentur sein.

  • Eine 65-jährige Willicherin wartet seit Monaten auf ihren Rentenbescheid.
  • Angeblich sollen der Deutschen Rentenversicherung wichtige Unterlagen nicht vorgelegen sein.
  • Vielen Willichern soll es ähnlich ergehen wie der Rentnerin. 

Jahrelang hatte die Sozialpädagogin gearbeitet - sogar in der Flüchtlingshilfe war Jutta van Amern tätig. Nun freute sich die 65-Jährige auf ihren wohlverdienten Rentenbeginn. Am 1. September diesen Jahres sollte es endlich soweit sein - doch das Geld blieb aus. Dabei hatte die Willicherin nicht das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben.

65-Jährige bekommt keine Rente - weil wichtige Unterlagen fehlen sollen

Anfang Mai hatte van Amern noch ganz offiziell ihre Rente beantragt, berichtet sie. So soll sie diese zusammen mit einer Sachbearbeiterin vom Rentenamt der Stadt Willich auf den Weg gebracht haben. Im Juni erhielt die ehemalige Sozialpädagogin ein Schreiben der Deutschen Rentenversicherung - darin stand, dass angeblich noch wichtige Unterlagen fehlen würden.

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"Die beanstandeten Unterlagen haben aber nicht gefehlt. Es war alles bereits in dem ersten Paket, das nach Berlin ging, enthalten", sagt van Amern. Handelte es sich also um einen Fehler der Rentenversicherung? Erneut reichte die Willicherin die angeblich fehlenden Unterlagen ein. Schließlich rückte der Stichtag der Rente näher - doch van Amern erhielt einfach keinen Rentenbescheid. Stattdessen erhielt sie am 17. September ein amtliches Formular von der Deutschen Rentenversicherung.

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Darin stand, dass die Agentur für Arbeit Krefeld/Geschäftsstelle Viersen ebenfalls zur Bearbeitung des Antrages eingeschaltet wurde - der Grund dafür: Die Seniorin war von Anfang des Jahres bis 31. August 2019 arbeitslos gemeldet und bezog dementsprechend Arbeitslosengeld. Gemeinsam mit ihrer Sachbearbeiterin versuchte sie, die Sache via Telefon zu klären. Doch sie erreichte niemanden unter der auf dem Schreiben angegebenen Nummer in Berlin: "Ich weiß nicht, wie oft wir es versucht haben. Doch unter der angegebenen Nummer meldete sich niemand. Es gab auch keine Möglichkeit, auf einen Anrufbeantworter zu sprechen", erinnert sich van Amern.

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Rentenversicherung meldet sich bei verzweifelter Rentnerin - und schiebt Schuld auf Arbeitsagentur

Anschließend schickte sie eine Email hinterher, bat um Aufklärung - doch wieder keine Antwort. Die 65-Jährige steckte allerdings in finanziellen Schwierigkeiten - schließlich musste sie ihre Lebensunterhaltskosten infolgedessen mit ihrem Ersparten decken. Auch im Oktober erhielt sie keine Rente - dann erfuhr die Frau durch Zufall, dass es anderen Willichern genauso wie ihr erging.

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"Ich habe noch Erspartes, auf das ich zurückgreifen kann. Das hält aber nicht ewig. Was machen Menschen, die keinen Notgroschen zur Hand haben? Wenn sie wegen einer ausbleibenden Rente zum Sozialamt müssen, dauert das auch alles seine Zeit", meint die Rentnerin wütend gegenüber der Rheinischen Post. Die hat nun bei der Pressestelle der Deutschen Rentenversicherung nachgehakt.

Und die schiebt den Verzug schließlich auf die Arbeitsagentur: "Unsere Versicherte Frau Jutta van Amern hat einen Antrag auf Altersrente gestellt. Da Frau van Amern zuletzt Arbeitslosengeld bezog, wurden von der Arbeitsagentur die für die Rentenberechnung erforderlichen Daten zum Leistungsbezug angefordert. Nach mehrfacher Erinnerung liegen die Daten zwischenzeitlich vor, so dass wir nunmehr die Rente berechnen konnten. Der Rentenbescheid wurde am gestrigen Tag erstellt und geht Frau van Amern im Laufe der kommenden Woche per Post zu. Die Nachzahlung wird so schnell wie möglich angewiesen." Es bleibt also spannend ...

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