Die Schul-App Sdui konnte die Investoren von "Die Höhle der Löwen" nicht überzeugen. Aufgrund der Coronakrise ist sie bei Schulen momentan besonders gefragt.
- Die Schul-App Sdui ist wegen der Coronakrise derzeit besonders gefragt.
- Bei "Die Höhle der Löwen" erteilten die Investoren den Gründern zuvor eine Abfuhr.
- Mittlerweile arbeiten über 1.000 Schulen mit Sdui.
Um der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, müssen Schulen und Universitäten derzeit geschlossen bleiben. Die Organisation des Unterrichts gestaltet sich daher zur Herausforderung, da sowohl Lehrer und Schüler zuhause bleiben müssen.
Das Potenzial der Digitalisierung von Lehrstätten erkannten Daniel Zacharias, Jan Micha Kroll und Timo Stosius, die Gründer der Schul-App Sdui, schon vor der Coronakrise. Gerade jetzt ist ihre Software besonders gefragt und zahlreiche Schulen arbeiten mit der App. Zuvor stellten die drei Gründer Sdui in der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" vor, in der sie die Investoren jedoch nicht überzeugen konnten. Doch wie sich jetzt zeigt, unterschätzten Frank Thelen und Co. das Potenzial von Sdui.
Wegen der Coronakrise: Über 1.000 Schulen arbeiten mit Sdui
In einer Pressemitteilung verkünden die Sdui-Gründer, dass mittlerweile mehr als 1.000 Schulen in Deutschland die App nutzen würden. Die Nachfrage sei wegen der Coronakrise* stark gestiegen. Jeden Tag kämen mehr Schulen dazu. Da sie mittlerweile so viele Anfragen erhalten, bieten sie Webinare an, um den Umgang mit Sdui zu erklären. Die Termine hierfür werden ebenfalls über die Sdui-App kommuniziert. Der Umsatz läge laut den Gründern aktuell im oberen sechsstelligen Bereich.
Darum scheiterte Sdui bei "Die Höhle der Löwen"
Die Sdui-Gründer stellten ihre App 2019 in der beliebten Vox-Show "Die Höhle der Löwen"* vor, also noch vor der Ausbreitung des Coronavirus. Damals konnten die Investoren nichts von der aktuellen Situation und der erhöhten Nachfrage für die Schul-App ahnen. Das größte Problem für die Löwen war die Monetarisierung, die ihrer Ansicht nach hauptsächlich über Werbung erfolgen sollte. Doch das kam für Zacharias, Kroll und Stosius nicht infrage.
"Es geht uns um ein nachhaltiges Geschäftsmodell, das einen echten Beitrag zur Digitalisierung des Bildungssystems leistet und Verwaltung, Organisation und Kommunikation zwischen Lehrern, Schülern und Eltern erleichtert. Wir können nicht an Kommunen und Schulträger mit einer digitalen Lösung herantreten und die Schüler hinterher mit Werbung bombardieren - das ist für uns einfach keine Option,” erklärt Sdui-Gründer Daniel Zacharias. Letztendlich kam es nicht zum Deal bei "Die Höhle der Löwen".
Doch dieser kam an anderen Stellen zu Stande. Die Gründer konnten mehrere Investoren überzeugen, darunter die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz ( ISB) oder den High-Tech Gründerfonds (HTGF). Insgesamt seien so rund zwei Millionen Euro zusammengekommen.
Lesen Sie auch: "Die Höhle der Löwen"-Investorin macht sich Sorgen: "Die Branche hält das nicht mehr lange durch".
So funktioniert die Schul-App Sdui
Sdui ermöglicht eine datenschutzkonforme Kommunikation zwischen der Schule, den Eltern und ihren Kindern. Die App ermöglicht anhand verschiedener Funktionen den Unterricht zu organisieren. Es können Dateien und Arbeitsaufträge über eine Cloud ausgetauscht werden. Zudem lässt sich der Unterricht über Chat und Video organisieren, perspektivisch soll das auch direkt über die App möglich sein.
Mittels der Integration von Stundenplänen und auch externer Dienste hilft die App dabei, die gesamte Organisation zu digitalisieren. Alle Informationen rund um den Unterricht, Elternbriefe und sonstige Nachrichten werden über Sdui kommuniziert. Das Programm ist als Smartphone-App oder am Desktop verfügbar.
Auch interessant: "Die Höhle der Löwen": Alles bloß Show? Ex-Kandidat packt jetzt aus.
ök
Fotostrecke
*merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Zentral-Redaktionsnetzwerks.