Geldgeschenke zur Kommunion sind zwar üblich, aber nicht immer erwünscht. Was können Eltern tun, wenn sie Bedenken haben? Finden die Feiern zu Zeiten der Corona-Krise überhaupt statt?
So wie alle anderen Bereiche unseres Lebens hat auch die Kirche unter den Einschränkungen der Corona-Krise zu leiden. Für viele Kinder steht dieser Tage eigentlich die Kommunion an. Das bedeutet für sie Geschenke, hübsche Kleidung und die Zusammenkunft im Kreise der Familie in der Kirche. Doch in diesem Jahr ist alles etwas anders.
Nach wie vor sind Versammlungen größerer Menschengruppen auf unabsehbare Zeit nicht möglich - auch in Gotteshäusern nicht. Obwohl viele Kinder sich auf ihre Kommunion gefreut haben und jetzt enttäuscht sind, müssen die Feiern vielerorts wohl oder übel verschoben werden. Und Ausweichtermine jetzt schon festzulegen, erweist sich als schwierig, weil noch nicht klar ist, wann die Coronavirus-bedingten Einschränkungen gelockert werden.
"Man kann einfach momentan nicht planen", erklärt Dorothea Meyer aus Fulda, die als Katechetin für Kommunionkinder fungiert: "Ich sehe uns noch nicht nach den Osterferien weitermachen", hatte sie vorausgesagt.
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Kommunion: Wie viel Geld sollte man schenken?
Wenn es denn soweit ist, stellt sich für viele Eltern die Frage: Wie viel schenke ich meinem Kind? Und muss es unbedingt Geld sein? Geschenke der Gäste zur Kommunion kommen meist von Herzen. Deshalb hält Psychologe Björn Enno Hermans strikte Vorgaben für falsch. "Allerdings fragen ja Freunde und Verwandte oft, was das Kind sich wünscht. Da kann man vorsichtig in eine Richtung lenken und Menge, Umfang und Preis einschränken", rät der Familientherapeut aus Essen.
Geldgeschenke seien zwar beliebt, aber nicht immer erwünscht. Was, wenn man nicht möchte, dass das Kind oder der Jugendliche Geld in die Hand gedrückt bekommt? In so einem Fall hilft es, sich vorher einen Zweck zu überlegen. "Wenn ihr Geld geben wollt, dann doch bitte gerne für das Mountainbike, auf das das Kind spart", schlägt Hermans als klare Ansage vor. Beliebt sei auch ein Führerschein-Sparkonto. Daher ist es nicht verkehrt, dass Geldgeschenke nicht zusammenhanglos überreicht werden. Wer die Wünsche des Kindes kennt, ist so klar im Vorteil und dem fällt so eine Entscheidung bei der Auswahl wesentlich leichter.
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dpa/ök
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