Der Großteil der in Deutschland lebenden Menschen gehört der Mittelschicht an. Aber ab wann zählt man eigentlich zu dieser?
Die meisten Deutschen würden sich selbst wohl der Mittelschicht zuordnen. Und das wäre auch richtig. Etwa zwei Drittel aller Bürgerinnen und Bürger zählen dazu – doch die Grenze zur Oberschicht ist geringer, als Sie das vermutlich glauben. Aber wie genau wird das eigentlich berechnet und ab wann zählt man zur Mittelschicht?
So wird die Mittelschicht ermittelt
Bei der Ermittlung des Einkommens aller Deutschen wird der Median und nicht der Durchschnitt berücksichtigt. Dieser liegt genau in der Mitte: 50 Prozent aller in Deutschland lebenden Menschen verdienen weniger und 50 Prozent mehr. Würde man stattdessen den bundesdeutschen Durchschnitt hernehmen, würde es das Bild stark verzerren, da das Durchschnittsgehalt wesentlich höher läge.
Was die Mittelschicht betrifft, gilt grundsätzlich: Wer über 70 bis 150 Prozent des Medians – des mittleren Einkommens also – verfügt, der zählt zur Mittelschicht. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat analysiert und berechnet, wie viel das genau in Deutschland ist.
Ab wann Sie zur Mittelschicht zählen
- Dem IW zufolge zählen alleinstehende Personen mit einem Nettoeinkommen zwischen 1.496 und 2.804 Euro zur Mittelschicht „im engeren Sinne“.
- Zwischen 2.805 und 4.673 Euro zähle man zur „einkommensstarken Mitte“.
- Bei mehrköpfigen Haushalten wird dies jedoch anders berechnet. Laut Zeit.de sind es zum Beispiel bei einer vierköpfigen Familie mit zwei Kindern zwischen 2.400 und 5.100 Euro.
Berücksichtigt werden neben dem Einkommen durch die Berufsausübung, auch Geldzuflüsse durch Wohngeld, Kindergeld, Steuerrückzahlungen, Aktien oder ähnlichem. Rechnen Sie solche Bezüge also ein, wenn Sie einmal selbst nachrechnen wollen, wo Sie stehen.