Reich werden, indem Sie wertvolle Münzen verkaufen? Das kann klappen. Oft sind Münzen und Medaillen aber deutlich weniger wert, als Sie denken.
Wie will man sein Geld fürs Alter anlegen? Nicht wenige Anleger setzen unter anderem auf Gold. Doch taugen Medaillen und Münzen wirklich als Wertanlage? Was Sie beachten müssen, um kein Geld zu verlieren.
Sind Münzen etwas wert? Womit Sie Profit machen – und womit nicht
Sie erben die Münzsammlung der Oma oder finden eine seltene Zwei-Euro-Münze – und hoffen jetzt auf den großen Reichtum? So einfach ist das nicht – denn bei Münzen gibt es große Unterschiede. Während manche durchaus den Penny rollen lassen, sind andere als Geldanlage absolut wertlos.
Wenn Sie den Wert von Münzen ermitteln wollen, unterscheiden Sie zwischen:
- Anlagemünzen (Bullion Coins) bestehen tatsächlich aus Edelmetallen – und haben daher bereits einen eigenen Materialwert.
Umlaufmünzen sind aktuelle oder ehemalige Zahlungsmittel. Grundsätzlich besitzen sie den Wert wie abgebildet. Eine Ein-Euro-Münze ist also einen Euro wert. Anders sieht das bei ehemaligen Zahlungsmitteln aus: Diese besitzen unter Umständen einen Sammlerwert.
Gedenkmünzen sind offizielle Zahlungsmittel, die zu besonderen Anlässen geprägt werden. Sie besitzen aber in der Regel keinen großen Wert.
Die meisten Münzen bestehen nicht aus Edelmetall, sondern aus Material, das an sich nicht viel kostet. Schmelzen Sie eine Euro-Münze ein, würden Sie nicht viel dafür bekommen. Daneben gibt es aber auch wertvolle Münzen, die aus Gold oder anderen Edelmetallen bestehen. Ihr Wert orientiert sich am Edelmetalltagespreis.
Liste wertvoller Münzen:
Münze | Land | Gold-Feingehalt |
Krügerrand | Südafrika | 91,67 % |
Maple Leaf | Kanada | 99,99 % |
Nugget Kangaroo | Australien | 99,99 % |
American Gold Eagle | USA | 91,67 % |
Wiener Philharmoniker | Österreich | 99,99 % |
Britannia | Großbritannien | 99,99 % (ab 2013), 91,67 % (bis 2012) |
Quelle: Wikipedia
Möchten Sie Münzen erwerben, achten Sie auf seriöse Verkäufer. Angebote aus Zeitschriften gehören nicht dazu. Auch Anbieter auf eBay haben oft völlig unrealistische Vorstellungen. Am besten halten Sie sich an Banken und Goldhändler. Stiftung Warentest empfiehlt: „Händler sollten Mitglied im Verband der Deutschen Münzenhändler oder im Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels sein. Auf den Webseiten stehen Mitgliederverzeichnisse.“
Münzen schätzen lassen: Das sollten Sie wissen, wenn Sie Münzen verkaufen wollen
Möchten Sie Ihre Anlagemünzen veräußern, müssen Sie diese gesetzlichen Regelungen beachten:
- Besitzen Sie die Münze länger als ein Jahr, können Sie diese steuerfrei weiterverkaufen.
Unter einem Jahr zählt der Handel als Spekulation. Sie haben einen Freibetrag von 600 Euro, darüber wird der Verkauf steuerpflichtig.
Wählen Sie auch beim Verkauf einen seriösen Händler. Beachten Sie dabei, dass dieser Gebühren auf den inneren Metallwert erhebt. Je kleiner die Stückelung, desto teurer. Daher macht es meistens nur Sinn, Münzen ab einer Unze zu verkaufen.
Der Wert von Umlaufmünzen richtet sich nach Angebot und Nachfrage: Haben viele Liebhaber ein Interesse daran, es gibt aber nur wenig zu kaufen, können Sie durchaus einen deutlichen Gewinn machen. Dabei spielt es aber auch eine große Rolle, wie gut die Münze erhalten ist. Die Bandbreite geht von „schön“ mit deutlichen Gebrauchsspuren bis zum makellosen „Stempelglanz“. Der Wertunterschied dazwischen kann beachtlich sein – Sie sollten daher Ihre seltene Münze nie selbst reinigen, sondern dies immer einem Profi überlassen. Bringen Sie etwas Zeit mit, ist es ratsam, die Sammlermünze im Auktionshaus zu versteigern. Hier haben Sie den Vorteil, dass sie nie unter Wert vom Tresen geht.
Medaillen-Wert ermitteln: Als Wertanlage unbrauchbar
Im Gegensatz zu Münzen müssen Sie Medaillen in der Regel gar nicht erst schätzen lassen. Diese werden meist zu besonderen Anlässen als Massenwaren herausgegeben – und sind damit wertlos. Nur in seltenen Fällen könnten Sie Glück haben und ein Objekt mit Sammlerwert erwischen. Lassen Sie also lieber die Finger davon und sorgen Sie auf anderen Wegen für Ihre Rente vor.