Das Thema „Rente“ spielt auch bei der diesjährigen Bundestagswahl eine wichtige Rolle. Welche Praxis-Tipps einen frühzeitigen Renteneintritt möglich machen, erfahren Sie hier.
Olaf Scholz verspricht, dass das Rentenniveau und das Renteneintrittsalter weit über 2025 hinaus stabil bleiben sollen. Doch ob das realistisch ist, bleibt fragwürdig, denn schon jetzt zeichnet sich ab: Millionen Menschen sind trotz Vollzeitjob von Altersarmut bedroht. Währenddessen fordern die Linken eine Reform, da sich durch neue Zahlen des Arbeitsministeriums abzeichnet, dass ein enormes Missverhältnis zwischen der gesetzlichen Rente und den Pensionsansprüchen von Beamten herrscht. Außerdem will die Linkspartei die Rente für alle schon mit 65 ermöglichen, und das sogar mit mehr Geld.
Für die FDP soll es eine Aktienrente nach skandinavischem Vorbild werden. Finanziert werden soll diese aus einem Teil des Geldes, das bislang in die gesetzliche Rente eingezahlt wird. Die Chefin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, eröffnete der Funke Mediengruppe zeitgleich, sie rechne 2022 mit einer spürbaren Erhöhung der Altersbezüge*. Wie üppig das Rentenplus ausfallen wird, ist allerdings noch unklar.
82 Prozent der Rentner bekommen weniger als 1.500 Euro pro Monat
Doch die momentane Lage bereitet vielen Ruheständlern Kopfschmerzen, denn 82 Prozent der gesetzlichen Renten belaufen sich auf weniger als 1.500 Euro. Für Beamte läuft es besser – 95,1 Prozent der Pensionen von Bundesbeamten liegen über 1.500 Euro. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken.
Finanzexperte Hermann Josef-Tenhagen will mit einem innovativen Konzept zeigen, wie zukünftige Rentnerinnen und Rentner sich am Besten auf den (frühen) Ruhestand vorbereiten können.
Früher in den Ruhestand: So gelingt es
Die gesetzliche Rente wird durch ein Punktesystem bestimmt. Wenn Sie während Ihres Berufslebens fleißig einzahlen und so Punkte sammeln, verfügen Sie im Alter über eine bessere monatliche Rente. Ob Sie zusammengerechnet mehr Rente bekommen, ist aber natürlich auch von Ihrer Lebensdauer abhängig. Für das Erlangen besagter Rentenpunkte müssen Sie die fälligen Beträge für ein Durchschnittseinkommen (beträgt im Osten im Moment in etwa 3.280 Euro brutto im Monat) mit Ihrem Arbeitgeber einzahlen. Ein Rentenpunkt ist im Westen aktuell 34,19 Euro wert und im Osten 33,47 Euro.
Ihre Rente kann durch diverse Faktoren jederzeit abnehmen. Dazu gehören ein geringeres Einkommen, längere Arbeitslosigkeit oder Teilzeitarbeit. Womöglich stellen Sie nun schon fest, dass Sie mit Ihrer gesetzlichen Rente im Alter nicht ganz auskommen werden. Theoretisch können Sie, um dem entgegenzuwirken, zusätzlich eine Betriebsrente, einen Riester-Vertrag oder einen Rürup-Vertrag abschließen oder/und mit einem ETF-Fondssparplan sparen.
Tipp vom Finanzexperten: So gehts früher in die Rente
Finanzexperte Hermann Josef-Tenhagen hat einen einfachen Rat, wie Sie einen früheren Renteneintrittstermin erreichen können. Erklären Sie dafür der Rentenversicherung jetzt, dass Sie früher in Rente gehen wollen. Infolge rechnet Ihnen die Rentenversicherung die Rentenbezüge neu aus. Ab dem 50. Geburtstag können Sie zusätzlich Geld in die Rentenversicherung einzahlen. Wenn Sie dann doch nicht früher in Rente gehen, sondern weiterarbeiten, erhöht sich dadurch Ihre Rente ein ganzes Stück, wie das Portal mdr.de informiert. (Clara Kistner) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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