Das Jahr 2022 ist vorbei und schon kann die Steuererklärung eingereicht werden. Was muss man dabei beachten? Und wie schnell erhält man den Bescheid?
Wer Geld bei der Steuer zurückerwartet, wird sich in der Regel mit der Einreichung der Steuererklärung beeilen. Manch einer hat womöglich die Energiepreispauschale noch nicht erhalten, was mit der Erklärung noch nachgeholt werden kann. Und: Mittlerweile gibt es wieder Zinsen für angelegtes Geld. Auch das macht eine zügige Steuerrückerstattung attraktiv. Grundsätzlich kann die Steuererklärung, in Papierform oder digital, sofort nach dem Jahreswechsel eingereicht werden. Jedoch verweist der Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e. V. (VLH) in einer aktuellen Pressemitteilung darauf, dass man selbst bei frühzeitiger Einreichung erst Ende März mit einem Steuerbescheid rechnen könne. Dies läge daran, dass zum Jahresbeginn zuerst noch aktuelle Steuerrechtsänderungen in die Computersoftware der Finanzämter eingespeist werden müssten. Außerdem warten die Behörden auf die Steuerdaten von anderen Beteiligten wie Arbeitgebern oder Versicherungen. Diese hätten bis zum letzten Tag im Februar Zeit, alle benötigten Daten zu übermitteln.
Kann ich die Steuerveranlagung beschleunigen?
Dennoch macht es einen Unterschied, wann die Steuererklärung eingereicht wurde. Denn typischerweise werden sie nach dem Zeitpunkt des Eingangs beim Finanzamt abgearbeitet. Dabei werden die Steuererklärungen schneller bearbeitet, die über das elektronische Portal Elster eingereicht wurden. Papiererklärungen hingegen müssen immer erst noch umfangreich erfasst und digitalisiert werden, was die Bearbeitungszeit verlängert.
Welche Belege reiche ich mit der Steuererklärung ein?
Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung in der Finanzverwaltung sollen Belege nur noch auf Anforderung an das Finanzamt übermittelt werden. Das heißt, es reicht erst einmal nur die Steuererklärung, auf Papier oder elektronisch, einzureichen. Ob es zu Nachfragen seitens des Finanzamts kommt, kann man ein gutes Stück selbst beeinflussen, indem man möglichst treffende und genaue Angaben zu den einzelnen (absetzbaren) Positionen in der Steuererklärung macht. Die Finanzverwaltung hat hierzu einige Beispiele veröffentlicht.
Beispiele für eine nicht aussagekräftige Darstellung:
- Spende 250 Euro
- Fortbildung 700 Euro
- Reparaturen 800 Euro
Beispiele für eine aussagekräftige Darstellung:
- SOS-Kinderdorf (06/2017) 250 Euro
- Ärztekongress Berlin (23.-26.03.2017) – Teilnahmegebühr 700 Euro
- 26.06.2017: Lohnanteil Reparatur Heizung (Heizungsbau GmbH) 800 Euro
Wie lange ist die Bearbeitungsdauer der Steuererklärung?
Wenn man seine Steuererklärung eingereicht hat, dauert es von Bundesland zu Bundesland im Durchschnitt unterschiedlich lange, bis man seinen Steuerbescheid in Händen hält. Nach einer Auswertung des Internetportals Lohnsteuerkompakt war hier im Jahr 2022 das Bundesland Berlin am schnellsten: Die Finanzämter dort brauchten im Schnitt 45,8 Tage, um eine Einkommensteuererklärung zu bearbeiten. Die meiste Zeit benötigten die Finanzämter im Bundesland Bremen mit durchschnittlich 82,1 Tagen von der Abgabe der Steuererklärung bis zum Steuerbescheid. Bayern lag im Durchschnitt bei einer Bearbeitungszeit von 53,5 Tagen.