Die Verbraucherzentrale Hamburg lässt über die "Mogelpackung des Jahres 2019" abstimmen. Darunter fünf Produkte, die besonders dreist Kunden in die Irre führen.
"Mirácoli" ohne Käse, weniger "Rama" und teure Schokoladen: Auch dieses Jahr will die Verbraucherzentrale Hamburg wieder die "Mogelpackungen des Jahres 2019" küren. Den meisten ist gemein, dass Kunden von den Herstellern ausgetrickst werden. So befinden sich in vielen Produktverpackungen weniger Inhalt - zu einem deutlich höheren Preis.
"Mirácoli", "Frosties" & Co.: Diese fünf Produkte sind für "Mogelpackung des Jahres" nominiert
Dies sei besonders bei fünf Produkten aufgefallen, bei denen es der Verbraucherzentrale nach in den vergangenen zwölf Monaten besonders dreiste Preiserhöhungen und Verpackungstricks gab. So wurden fünf Produkte für die "Mogelpackung des Jahres" nominiert, darunter das Streichfett "Rama Unser Meisterstück", das nun im kleineren Becher (350 statt 500 Gramm) daherkommt. Das macht eine Preisteuerung von bis zu 43 Prozent, sagen die Verbraucherschützer.
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Ebenfalls unrühmlich nominiert ist das Nudelgericht "Mirácoli", das nun ohne Käse und mit weniger Tomatensoße verkauft wird. Eine weitere Mogelpackung soll auch die Milka Darkmilk von Mondelez sein. Die 2019 eingeführte Schokolade ist nur 85 Gramm schwer, sieht aber von der Verpackung her so aus, als wäre es eine gewöhnliche 100-Gramm-Tafel. Dadurch ist die Darkmilk-Variante bis zu 18 Prozent teurer als andere Milka-Schokoladen, beklagen Verbraucherschützer.
Wenig Inhalt, höherer Preis: Dreiste Kundentäuschung laut Verbraucherschutz
Auch der Cerealien-Hersteller Kellogg's ist mit seinen "Frosties" auf der "Mogelpackung"-Liste gelandet. Schließlich hat die Firma die Füllmenge des Produkts von 375 auf 330 Gramm reduziert. Das entspricht einer versteckten Preiserhöhung von 14 Prozent. Ebenfalls weniger Inhalt soll der "Bio Direktsaft Karotte" der Marke Hipp aufweisen. Der Inhalt des Getränks in der Einwegflasche sei von 500 auf 330 Milliliter geschrumpft. Dies soll schließlich sogar zu einer "doppelten Preiserhöhung" und einem massiven Preisanstieg von bis zu 115 Prozent geführt haben.
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"Mogelpackungen durch versteckte Preiserhöhungen sind leider gang und gäbe in deutschen Supermärkten", erklärt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Kunden würden oftmals die Preisteuerung nicht bemerken, da die Pflichtangaben zum Inhalt oft nur im Kleingedruckten auf der Rückseite der Verpackung angegeben werden.
Profitieren auch Supermärkte von der Kundenabzocke der Hersteller?
"Auch der Handel mischt bei den versteckten Preiserhöhungen kräftig mit. Die Supermärkte legen schlussendlich fest, zu welchem Preis ein Produkt über die Ladentheke geht", so Valet weiter. Heißt konkret: Händler und Hersteller sahnen so auf Kosten der Verbraucher kräftig ab. Übrigens: Noch bis zum 20. Januar kann über den Sieger abgestimmt werden.
Die Zahl der Beschwerden zu versteckten Preiserhöhungen und überdimensionierten Verpackungen nimmt immer mehr zu, wie die Verbraucherzentrale mitteilte. 2019 gingen über 2.500 Meldungen ein.
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jp