Einrichtung in Zeven soll Arztpraxen und Kliniken entlasten

Testzentrum startet

Mit den Testzentren wollen die Behörden die Arztpraxen entlasten und zudem einen möglichst effektiven Einsatz der Schutzutensilien sicherstellen. Symbolfoto ©

Landkreis Rotenburg (r/nin). Das regionale Corona-Testzentrum des Landkreises und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) nimmt am heutigen Samstag, 14. März, den Betrieb auf. „Oberste Ziele sind dabei die Identifizierung von Infizierten, der effiziente Einsatz knapper Schutzmaterialien und die weitere Betriebsfähigkeit der Arztpraxen für die ambulante Versorgung der Bevölkerung“, heißt es in einer Mitteilung des Landkreises.

Hausärzte und Notfallpraxen sollen aufgrund landesweit gestiegener Fallzahlen durch eine zentrale Anlaufstelle entlastet werden. Damit soll auch der Engpass bei der Beschaffung von Schutzkleidung überwunden werden, in dem die Materialien im Testzentrum gezielt und effizient gebündelt werden können.

Die KVN unterstreicht, dass die Abstriche nur bei Patienten mit ärztlichen Vorabklärung durchgeführt werden. Der Hausarzt ist für die Behandlung des Patienten inklusive gegebenenfalls notwendiger Einweisung in ein Krankenhaus, Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und Meldung an das Gesundheitsamt verantwortlich. Auf keinen Fall erwünscht ist, dass Patienten sich selbständig auf den Weg zu den Testzentren machen, um sich „überprüfen“ zu lassen.

Folgendes Ablaufschema soll unbedingt eingehalten werden: Patienten melden sich bei begründetem Verdacht, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, telefonisch bei ihrem Hausarzt oder nach Sprechstundenschluss beim kassenärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefonnummer 116 117).

Der Hausarzt oder der Bereitschaftsdienstarzt führt telefonisch eine Befragung des Patienten durch und beurteilt die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Infektion. Falls der Patient getestet werden muss, meldet der Arzt seinen Patienten per Fax bei der zentralen Testeinrichtung an. Nach der Durchführung des Abstrichs in der zentralen Einrichtung sollte der Patient bis zum Eintreffen des Ergebnisses im häuslichen Umfeld bleiben. Der Hausarzt beziehungsweise Bereitschaftsdienstarzt unterrichtet den Patienten über das Testergebnis. Bei einer festgestellten Corona-Infektion wird das zuständige Gesundheitsamt tätig und legt die weiteren Maßnahmen fest.

Das regionale Corona Test Zentrum entstand in enger Zusammenarbeit von Landkreis und KVN. Der Landkreis hat dafür Räume in Zeven zur Verfügung gestellt, eingerichtet und auch die Technik bereitgestellt. Die KVN hat mittlerweile einen Dienstplan für die freiwillig teilnehmenden Ärzte und Mitarbeiter erstellt. Nach wie vor gibt es aber noch Engpässe für einen längeren Betrieb Schutzkleidung vorzuhalten. Derzeit kann aber das Testzentrum mit ausreichendem Schutzmaterial betrieben werden. Das Testzentrum wird stundenweise am Tag mit Ärzten und Mitarbeiter besetzt. Eine Abstrichuntersuchung ist nur mit einer Anmeldung und Laborüberweisung durch den Hausarzt möglich. „Die Testeinrichtungen wurden ins Leben gerufen, um den Kontakt von möglicherweise Erkrankten mit anderen Patienten in den Praxen und dem medizinischen Personal zu vermeiden“, heißt es seitens des Landkreises weiter. Damit sollen weitere Ansteckungen möglichst verhindert werden. Denn die Arztpraxen müssen betriebsbereit bleiben für die Patienten, die aus anderen Gründen behandlungsbedürftig sind. Zugleich ist es möglich, die nur begrenzt vorhandenen Schutzutensilien in den Testzentren effektiver einzusetzen.