Guido Bruns bietet Kurs zum Thema „Tiere und Pflanzen im Wald“ an
Heimische Pflanzen und Tiere im Trochel bei Brockel sowie im Wald von Waffensen – das sind Themen, die Guido Bruns aus Höperhöfen bei Bötersen in einem neuen Kurs der Volkshochschule (VHS) Rotenburg im September thematisiert. Dieser Kurs wendet sich an Frauen, die gerne in der Natur unterwegs sind und mehr über die heimischen Wälder erfahren möchten.
Bruns ist selbst viel mit seinem Jagdhund Lupo in den Wäldern unterwegs, kennt sich gut mit den Pflanzen und den Tieren aus – schon alleine durch seine ehrenamtliche Tätigkeit als Jagdaufseher. So weiß er zum Beispiel, dass der Waschbär, der Marderhund sowie die Nutria eigentlich nicht in den heimischen Wäldern zu finden sein sollten. Während eines kleinen Waldspaziergangs möchte Bruns den Teilnehmerinnen die Auswirkungen dieser Tierarten auf die hiesige Tierwelt erklären. „Waschbären und Nutria sind invasive Arten“, weiß Bruns zu berichten. Das bedeutet, dass diese beiden Arten heimische Tierarten verdrängen. Die Nutria sei zwar eine reine Vegetarierin, aber sie verscheuche beispielsweise Stockenten aus ihrem Revier und zerstöre Nester dieser Vögel. „Ein Wildschwein oder einen Wolf verdrängt der Waschbär nicht.“ Aber auf die Tiere, auf die sich die Existenz der invasiven Arten auswirken, geht Bruns bei dem Spaziergang näher ein. Waschbären und Nutria seien an Bächen in den Wäldern zu finden. Die Bären suchen dort nach Nahrung, wie Muscheln und die Wollhandkrabbe. Die Wollhandkrabbe ist übrigens auch unerwünscht, da sie heimische Fischarten verdrängt. „Wenn die Waschbären davon welche fangen, ist alles gut.“ Die Waschbären sowie die Marderhunde seien im Übrigen in den 1920er oder 30er Jahren für die Pelzzucht nach Deutschland gekommen. Laut dem Naturschutzbund seien die Waschbären 1934 in Kassel bewusst ausgesetzt worden, mit dem Ziel, die Tierart in Deutschland anzusiedeln. Mit Erfolg, denn sie haben sich seitdem in der freien Natur unkontrolliert vermehrt. Die Zahl der Waschbären steige von Jahr zu Jahr, erklärt Bruns. Bei den Pflanzen weiß Bruns, dass unter anderem die amerikanische Traubenkirsche sowie das japanische Springkraut immer häufiger in den europäischen Wäldern zu finden sind. Das seien auch Arten, die nicht heimisch sind – sogenannte Neophyten. Als Ursache vermutet Bruns, dass irgendwo einmal ein Hobbygärtner illegal seine Gartenabfälle im Wald entsorgt haben könnte und sich diese Pflanzen schließlich unkontrolliert vermehrt haben. „Die Traubenkirsche ist eine potente Baumart, die sich schlagartig ausbreitet. Da wächst nichts anderes mehr daneben“, erklärt Bruns. Auch unter den Pflanzen gebe es aber durchaus Arten, die keine heimischen Arten verdrängen und sogar noch ergiebiges Nutzholz darstellen – wie die Küstentanne aus Nordamerika zum Beispiel. Die VHS Rotenburg hat zwei Termine für diesen Kurs angesetzt. Der erste Termin ist am Sonntag, 15. September, von 9.30 bis 12.30 Uhr. Die Veranstaltung lebe von den Fragen der Teilnehmerinnen, erklärt Bruns. Daher könne die Veranstaltung auch durchaus länger als die angesetzten zwei Stunden dauern. Bei dem ersten Termin ist der Ort der Veranstaltung im Trochel, der Wald in der Nähe von Brockel. Der genaue Treffpunkt wird bei der Anmeldung bekanntgegeben. Der zweite Termin ist am Sonntag, 22. September, auch in der Zeit von 9.30 bis 12.30 Uhr. Hier wird der Wald in Waffensen erkundet. Beide Termine sind unabhängig voneinander buchbar. Bruns hält an beiden Terminen Überraschungen für die Teilnehmerinnen bereit. Weitere Informationen zum Kurs gibt es bei der VHS und unter www.vhs-row.de/programm/kurs/Draussen-Lernort-Natur-Ein-Kurs-fuer-Frauen-die-gerne-in-der-Natur-unterwegs/BE44105.