Das VHS-Angebot für den Herbst beinhaltet 288 Kurse - VON HOLGER HEITMANN

Jaacks als Höhepunkt

VHS-Chef Michael Burgwald freut sich auf die Jaacks-Ausstellung, auf die der Titel des neuen Programms hinweist. Foto: heiTMANN
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Ein buntes Kursangebote wartet auf Interessierte.

Rotenburg – Nützliches und Hilfreiches wie Gebärdensprache und das Pflegen von Angehörigen, Spannendes wie die Frage, ob wir auf dem Weg in ein neues Mittelalter sind und Kreatives wie die moderne Häkeltechnik Amigurumi, Klassisches wie Malen nach Bob Ross – all das lässt sich im kommenden Semester der Volkshochschule Rotenburg erlernen. „Sehr sinnvoll“ findet VHS-Leiter Michael Burgwald auch ein neues Angebot in der ebenfalls im Kantor-Helmke-Haus beheimateten Stadtbibliothek: Eine Smartphone-Sprechstunde mit Carsten Siefke einmal im Monat, eigentlich ein Projekt der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt und darum für Seniorinnen, aber sicher auch für Senioren, die ein, zwei Probleme mit ihrem Android-Gerät haben, aber nicht gleich ein ganzes Handy-Seminar nehmen wollen.

Das gibt es an der VHS für Senioren freilich auch, ebenso für andere digitale Geräte wie Laptops und sogar Virtual-Reality-Brillen. In einem Angebot für alle Altersklassen geht es auch um die Themen Künstliche Intelligenz und „ChatGPT“, „die sind ja nun in aller Munde“, so Burgwald, der auch schon KI-Programme ausprobiert habe. Nach draußen geht es mit Guido Bruns, der mit seinen Kursteilnehmerinnen auf Wanderungen den Wald entdecken will, etwa am 15. September im Forst Trochel, und der nebenbei Ortsgeschichte aufleben lässt, wie am 22. September auf dem Franzosenfriedhof Waffensen. Sein Angebot richtet sich an Frauen, die lieber in der Gruppe als allein in den Wald gehen. Und eine neue Kooperation gibt es mit den Segelfliegern vom Verein für Luftsport, die für Mitte September neun Unterrichtsstunden für 31 Euro anbieten. Ein günstiger Preis, wie Burgwald sagt. Der Verein hat die Hoffnung auf neue Mitglieder, die sich dann an die Praxis wagen. Sprachkurse gehören zum Brot- und Butterprogramm einer Volkshochschule. Erwähnenswert ist, dass zum neuen Semester sowohl in Französisch, Spanisch, Italienisch und Englisch A1-Kurse beginnen. „Das ist nicht in jedem Semester der Fall“, lädt Burgwald absolute Anfänger in diesen vier Sprachen ein. 288 Kurse seien es insgesamt, darunter 56 neue. Manche Dozenten mit Erfahrung auf ihrem Wissensgebiet und in der Erwachsenenbildung melden sich selbst mit Themenideen. Die VHS sucht aber auch Fachlehrer, die sich über Fortbildungen des VHS-Landesverbands weiter qualifizieren können. „Lehrmethoden ändern sich, wir haben mittlerweile in unseren Räumen W-Lan und digitale interaktive Boards.“ Was es während des Herbstsemesters von Anfang September bis Mitte Dezember, das kürzer ist als das Frühjahrssemester, nicht gibt, ist ein inhaltlicher Schwerpunkt. Von Februar bis Juni war er das Thema Wasser, zu dem der Vortrag „Zwischen Dürre und Flut“ mit Journalist Uwe Ritzer gehören sollte. Ritzer war damals krank und kommt nun in der zweiten Jahreshälfte, für eine Lesung und ein Gespräch am 25. November, nach Rotenburg. Karten wird es an der Abendkasse geben. Einen neuen Höhepunkt hat das kommende Programm aber: die Ausstellung von knapp 30 Bildern des Künstlers Heinrich Jaacks und seines Sohns Arnold. Als das langjährige Wohnhaus der Familie an der Soltauer Straße aufgelöst wurde, das vor Jahrzehnten noch als Galerie des Malers gedient hatte, gingen die Gemälde als Dauerleihgabe an die Stadt – und von dort ins Rudolf-Schäfer-Haus. Dort werden sie aus Platzgründen aber lediglich gelagert, daher steht ab 16. September die Ausstellung im Kantor-Helmke-Haus an. Der FSJler Robin Rast wählt die klein- und großformatigen Werke aus, die in zwei Monaten auf ziehharmonikaförmig aufgestellten Stellwänden zu sehen sein werden, zur Freude Burgwalds. Denn Jaacks, der Ältere, sei „ein Kaliber“ der Kunstwelt, wurde in den Kunsthallen von Bremen und Hamburg ausgestellt, auch zu Lebzeiten in Rotenburg schon. Der 1952 gestorbene Heinrich Jaacks habe eine interessante künstlerische Entwicklung von Landschaftsbildern zu Porträts und hin zum Expressionismus genommen. Jaacks Motive zeigen unter anderem die Wümmelandschaft, den Titel des aktuellen VHS-Hefts ziert ein von ihm gemaltes Niedersachsenhaus. Gegenübergestellt werden einige Bilder seines Sohns Arnolds, die ähnlich, aber eben auch aus einer anderen Zeit seien. Burgwald stellt klar: „Es ist keine Gesamtschau“, dafür seien zu viele wichtige Werke Jaacks in anderen Städten gelandet, aber zu erwarten sei doch ein spannender Einblick insbesondere in Heinrich Jaacks’ Nachlass.

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