EWE nimmt Netzkopplungspunkt für H-Gas in Betrieb - Von Elke Keppler-Rosenau

„Für Kunden ändert sich nichts“

Jörn Machheit (von links), Hermann Luttmann und Kay Borchelt leiten erstmalig H-Gas in eine Hochdruck-Pipeline ein. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Landkreis Rotenburg. Eisiger Ostwind gab kürzlich eine Vorstellung davon, wie es sein könnte, auf wohlige Wärme verzichten zu müssen und so beeilten sich Vertreter der beiden Gasnetzbetreiber EWE Netz, Gastransport Nord (GTG), Landrat Hermann Luttmann und Gäste, den neuen Netzkopplungspunkt in Wümmingen für alternatives Erdgas aus Russland und Norwegen in Betrieb zu nehmen.

Gemeinschaftlich drehten Jörn Machheit, Geschäftsführer EWE, der Landrat und Kay Borchelt, Geschäftsführer GTG, am Rad und somit strömte erstmals Gas aus östlicher Himmelsrichtung in die Leitungen des südlichen Teils des Landkreises Rotenburg. Notwendig wurde dieses Projekt, das sich schrittweise bis Cuxhaven und von dort Richtung Westen bis an die niederländische Grenze erstrecken soll, durch den Rückzug der Niederländer bezüglich der Gasversorgung für Deutschland bis zum Jahr 2030.

Die Netzbetreiber wollen bis 2027 mit dem Ausbau fertig sein. Drei Jahre, bevor die Niederländer den Gashahn nach Deutschland zudrehen. Wie Jens Witthus, Projektsprecher für die Erdgasumstellung bei EWE mitteilte, würden die Kapazitäten rund um Groningen schwinden und die noch vorhandenen Vorkommen würden für den holländischen Markt benötigt.

Die Vorkommen in Deutschland würden nicht für eine eigene Versorgung ausreichen und mit dem H-Gas sei die Versorgung über Jahrzehnte gesichert.

Darüber hinaus hatte es in den niederländischen Fördergebieten immer wieder zahlreiche kleinere Erdstöße gegeben, die in Zusammenhang mit der Gasförderung gebracht wurden. Proteste in der Bevölkerung zogen politischen Druck nach sich und so wurde nach Alternativen gesucht.

Dieser neue Ernergiestoff, H-Gas (High Calorific Gas), das das bisherige L-Gas (Low Calorific Gas) ersetzt, sei laut Witthus etwas teurer, dafür aber ergiebiger, sodass sich für den Verbraucher in den jetzt angeschlossenen Haushalten in Ahausen, Bothel, Brockel, Hellwege, Hemsbünde, Hemslingen, Kirchwalsede, Sottrum und Westerwalsede nichts ändern würde.

Im Vorfeld wurden alle infrage kommenden Haushalte von Monteuren aufgesucht, die die Endgeräte nach den gesetzlichen Vorschriften überprüft haben, um deren Kompatibilität mit dem neuen Gas festzustellen. In nahezu 99 Prozent aller Geräte habe es keine Probleme gegeben. Lediglich bei zwei Anschlüssen hätten sich die Kunden gesperrt. Die wurden bereits vom Netz abgekoppelt. „Moderne Geräte passen sich von selbst an, sodass der Kunde von der Umstellung gar nichts merkt.

Das zeigt, dass unser Umstellkonzept funktioniert“, so Witthus. Ende Februar 2019 wollen die Netzbetreiber weitere Orte Richtung Sottrum auf die Umstellung vorbereiten.

Rund 162 Millionen Euro investierte EWE Netz mit Sitz in Oldenburg im Jahre 2016 in die Qualität und den Ausbau der Netze. Mit den ausführenden Arbeiten wurden und werden in der Regel regionale Firmen beauftragt.

Das Unternehmen der EWE-Gruppe mit ihre Firmenzentrale in Oldenburg gehört mit einem Jahresumsatz von 2,61 Milliarden Euro (2016) und rund 1.700 Beschäftigten zu den großen Netzbetreibern in Deutschland.

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