Lauenbrück (acb). „Das werden richtige Muster, das sieht aus wie gemalt“, ruft ein Fünftklässler erstaunt aus, als Physiklehrerin Gerlinde Malcom Eisenspäne über ein Blatt streut, unter dem ein Magnet liegt. Von hinten recken einige Eltern interessiert die Köpfe nach vorne. Eltern? In der Stunde? Genau, denn an diesem Tag ist „Offener Unterricht“ an der Fintauschule Lauenbrück.
Im Eingangsbereich warten neben einem Stundenplan die Zehntklässler Vinzent Mittelstädt, Leonie Schimkatis und Dominik Rohmann. Sie zeigen den Eltern, wo sie hingehen können. „Wir machen das, um uns für die Schule einzusetzen und den Eltern zu zeigen, dass sie ihre Kinder herbringen können, weil das eine coole Einrichtung ist“, sagt Mittelstädt.
Neben potenziellen Eltern kommen auch die vorbei, die schon Kinder auf der Schule haben. „Wir öffnen die Schule für alle Interessierten, damit sie sehen, wie und was wir unterrichten“, erklärt Lehrerin Anne-Kathrin Kaiser, Fachbereichsleiterin Sprachen. „Die Kinder erzählen zu Hause von ihrem Tag und das weckt das Interesse.“ Normalerweise findet die Veranstaltung im Januar statt, wurde jetzt aber vorgezogen. „Die Entscheidung, auf welche Schule die Kinder wechseln, wird immer früher getroffen. So können sich die Eltern in Ruhe entscheiden“, so Kaiser. Es gibt zwar Elternabende und Informationsveranstaltungen, da bekommen Eltern aber nichts vom Unterricht mit. Und genau dieser ganz normale Unterricht wird gezeigt, es gibt keine besonderen Veranstaltungen. Alle Türen stehen offen. Da die Schule das Projekt vor vielen Jahren initiiert hat, lassen sich die Schüler von den Besuchern auch nicht irritieren, wie Mathematiklehrerin Meike Smit in ihrer Klasse lobt. Dort ist es an dem Tag vergleichsweise ruhig. „Es ist die letzte Stunde vor der Klassenarbeit“, verrät sie. Wesentlich aktiver geht es in der Klasse von Kaiser zu, die gerade in Biologie das Thema Rinder durchnimmt. Bei der Frage, welchen Nutzen die Tiere haben, gehen fast alle Arme hoch. „Kühe und Rinder sind Wiederkäuer“, weiß Schülerin Jette. „Genau, denn die Tiere haben im Gegensatz zu uns mehr als einen Magen“, erklärt Kaiser. Am Tag zuvor war Schnuppertag für die Grundschüler – und für sie gibt es auch etwas Besonderes. „Chemie ist immer toll, denn Sascha Murso lässt irgendwas in die Luft fliegen“, sagt Kaiser mit einem Lächeln. Auch Sport und Unterricht in den fünften Klassen stehen auf dem Stundenplan. Und die Aktion kommt bei den Eltern gut an. „Unsere Kinder kommen in die fünfte Klasse. Wir wollten uns ansehen, wie das läuft, denn es gibt mehrere Möglichkeiten, wo sie hingehen können“, erzählt eine Mutter aus Helvesiek. Und sie merkt schnell: „Die Kinder müssen eine Menge lernen. Das wird viel umfangreicher als in der Grundschule.“