Optimierung des Nahverkers / Heino Peters sucht Nachfolger - Von Hans-Jörg Werth

Umweltgerechte Konzepte

Heino Peters ist stolz auf "seine Wanderkarte" und verweist auf rund 20 Wander- und Radfahrwege mit Ausschilderungen. Fotos: Hans-Jörg Werth
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Lauenbrück. Lauenbrück ist offen für neue Mitbürger: Im Neubaugebiet „Heidhorn“ steht noch preisgünstiges, voll erschlossenes, kommunales Bauland in guter Lage im zweiten Bauabschnitt zur Verfügung. Damit sich Neubürger wohlfühlen, spielt nicht zuletzt die nötige Infrastruktur mit einem funktionierenden öffentlichen Nahverkehr eine entscheidende Rolle. Im Lauenbrücker Rathaus ging es bei der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses daher zuletzt um die mögliche Förderung von Mobilität, Klimaschutz und Tourismus als Eckpfeiler der Samtgemeinde Fintel.

Der Antrag des Grünen-Ratsmitgliedes Hans-Jürgen Schnellrieder sorgte für das Thema des Abends: Man müsse gerade im Bereich des Nahverkehrs frühzeitig für die kommenden fünf Jahre vorbauen und Bürgerbus, Bahnanschluss und ähnliches optimieren. So wie es aktuell laufe, sei das ziemlich schlecht, meinte Schnellrieder. Der Ratsherr regte an, sich die kostenlose Unterstützung der Klimaschutz- und Energieagentur in Niedersachsen zu sichern und Möglichkeiten neuer wirtschaftlicher Impulse im Bereich der Mobilität einzuholen. Je mehr öffentlicher Nahverkehr, desto besser auch für die Natur, so Schnellrieder.

Der Bahnhof Lauenbrück sei als Eigentum der Gemeinde Lauenbrück kein Thema für die Samtgemeinde, gab es berechtigte Einwände der anderen Ausschussmitglieder. Als Anregung gab es den Hinweis, über die Sicherheit von abgestellten E-Bikes beispielsweise durch eine abschließbare Fahrradbox nachzudenken. Samtgemeindebürgermeister Tobias Krüger sicherte zum Ende der Sitzung zu, den Kontakt zur Energieagentur in Hannover herzustellen.

Als positives Signal sehen die Mitglieder nach wie vor den Anschluss des Bahnhofs an den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) zum Ende des Jahres. Die Samtgemeinde Fintel übernimmt den hälftigen Anteil der kommunalen Kosten für das Zeit- und Einzelkartenmodell.

Das zweite größere Thema des Abends waren der „Verkehrsverein Samtgemeinde Fintel“ und dessen vielfache Aktivitäten. Schnellrieder bedankte sich bei der „Kleinkraftgruppe“ um Heino Peters als Vorsitzendem und seinem Stellvertreter Volker Steinbruch für die tolle und ehrenamtliche Arbeit. Die beiden Kämpen wurden auf Einladung vom Samtgemeindebürgermeister als Gäste zum Sitzungsstart 2019 begrüßt.

Ausführlich und interessant waren die Ausführungen des 76-jährigen Heino Peters, der seit 2010 nicht nur erster Vorsitzender des Verkehrsvereins ist, sondern auch Initiator des Wanderwegs „Rund um Lauenbrück“ sowie des „Apfelbaum-Gutscheins für ABC-Schützen“. „Viel Arbeit, auch Ehre, manchmal zermürbend, aber dank einiger fleißiger Helfer im Hintergrund immer auch beglückend“, lautete sein Zwischenfazit. Nun sei es aber an der Zeit, rechtzeitig einen Nachfolger für den Verein zu finden. Dieser sei bereit für einen Generationenwechsel, junge engagierte Leute mit guten Ideen seien willkommen.

Der Verkehrsverein habe die Aufgabe, den Tourismus in der Samtgemeinde zu fördern und zu vermehren, so Peters. Ein tolles Projekt sei die „Wanderweg-Karte rund um Lauenbrück, gestaltet als historischer und ökologischer Erlebnispfad“. Dafür stehen Peters und Steinbruch aber lediglich etwa 800 Euro Jahresetat zur Verfügung. Steinbruch machte auf eine Broschüre von Vermietern aufmerksam, in der geeignete Unterkünfte insbesondere für Kurzübernachtungen entlang der Samtgemeinde angeboten würden.

Die Tradition des Vereins reicht indes weiter zurück, denn hervorgegangen ist er aus dem schon 1974 gegründeten Verkehrsverein Fintel/Vahlde. Es wundere und ärgere ihn schon etwas, dass man sich als Verein zwar stark für das Allgemeinwohl einsetze, und es doch zum Beispiel um Gemeindewege für alle gehe, ihm der Status der Gemeinnützigkeit vom Finanzamt bisher immer abgesprochen wurde, so der ehemalige Leiter der Fintauschule Peters. Gelder von Sponsoren seien aus diesem Grund nicht steuerlich absetzbar. Die Förderung des öffentlichen Fremdenverkehrs sei kein gemeinnütziger Zweck, lautet indes die Begründung der Behörden.

Ehrenamt und kleiner Etat heißt, dass viel freiwillige Unterstützung unabdingbar ist. Exemplarisch hob Peters die tolle Unterstützung durch Bauhofleiter Jochen Haase hervor, der zupackend und manchmal mit schwerem Gerät bei einigen Projekten hilfreich zur Seite gestanden habe. Und auch für die nächsten Wochen ist bei Peters und Steinbruch schon wieder etwas Neues geplant: Schon bald soll die Vitrine vor dem Lauenbrücker Rathaus mit einem Übersichtsplan aller fünf Mitgliedsgemeinden bestückt werden.

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