(ar). "Ich denke, dass die Gemeinde im Herbst wesentlich mehr Geld für das Jugendzentrum bereit stellen wird", versicherte Christa Kirchhof während der jüngsten Zusammenkunft des SPD-Ortsvereins. Ausschlaggebend für diese Aussage war ein Auftritt Sottrumer Jugendlicher, die erneut mehr politische Unterstützung für die Arbeit im Jugendtreff der Wiestegemeinde forderten.
Entgegen der Erfahrung, die die Mädchen und Jungen Tage zuvor im Sottrumer Rat sammeln mussten, hörten die Kommunalpolitiker während der Ortsvereinssitzung zu, was an Sorgen und Nöten vorgetragen wurde: "Vor allem möchten wir ernst genommen werden", bekräftigte Magdalena Hentschel. Dazu gehöre ihrer Meinung auch, dass die Besucher des Hauses nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt werden. "Wir wollen keine Gitter vor den Fenstern und erst recht keinen Wall, der uns das letzte bisschen Licht raubt. Es ist auch sicherlich nett gemeint, uns vors Haus eine Holzbank zu stellen, die sicherlich sehr teuer war. Lieber wäre uns hingegen die Ausstattung des Werkraums gewesen, um uns selbst Bänke und Tische bauen zu können", erklärte die 16-Jährige mit Nachdruck. Sie wünsche sich, dass die Bürger intensiver über Sinn und Zweck eines Jugendzentrums aufgeklärt werden, denn nur so würde sich das Image der Einrichtung nachhaltig verbessern. Außerdem müssten bedarfsgerechte Öffnungszeiten her, damit alle Altersstufen zu ihrem Recht kämen. Auch die Ausstattung des in ihren Augen viel zu kleinen Zentrums ließe zu wünschen übrig: "Ein eigener kostenlos zu nutzender Billardtisch wäre nicht schlecht, außerdem möchten wir uns gern einen Grillplatz mit Pavillion bauen", zählten die Jugendlichen auf. Eine Holzwand, auf die Graffitis gesprüht werden können, sei ideal um das illegale Sprayen zu verhindern. "Erwachsene sehen das vielleicht anders, aber für uns ist Graffiti eine moderne Form der Kunst", erklärte Magdalena Hentschel. "Wir haben so viele Ideen, so viel Motivation, uns zu engagieren. Wir wollen nur die Möglichkeit dazu bekommen." Aussagen, die Hans-Jürgen Brandt nicht unkommentiert ließ: "Eure Anliegen sind bei uns sehr gut aufgehoben. Doch andererseits könnt ihr froh sein, das ihr habt, was ihr habt. In anderen Kommunen hätte es nicht so schnell mit einem Jugendzentrum geklappt wie in Sottrum. Und das habt ihr nicht zuletzt Lühr Klee und mir zu verdanken. Wir sind Männer der ersten Stunde und haben den Verein Jugendtreff mit aus der Taufe gehoben." Die übrigen Sozialdemokraten zogen es vor, sich in Bescheidenheit zu üben. Sie fordeten die Jugendlichen auf, ihre Wünsche, Anregungen und Forderungen auf Papier zu bringen, damit über Fakten diskutiert werden könne. "Wir haben in den vergangenen Jahren eine Menge investiert", betonte Christa Kirchhof. Das Gebäude sei eigens für die Jugendlichen gebaut worden, "und zwar in Absprache mit dem Verein Jugendtreff". Egal, ob es die Größe des Hauses oder die Lage am Sottrumer Ortsrand betraf. "Wir wollten euch eine Freude machen", so die Fraktionssprecherin im Gemeinderat. Trotzdem sehe sie ein, dass auch in Zukunft finanzielle Unterstützung sinnvoll sei. "Wir bleiben auf alle Fälle im Gespräch, das verspreche ich euch", erklärte die SPD-Politikerin.