(hf). Stärkste Fraktion will die CDU Rotenburg bei der Kommunalwahl am 9. September 2001 werden. Zugpferd soll der parteilose Detlef Eichinger sein, den 39 von 44 anwesenden Mitgliedern des Gemeindeverbandes nun offiziell zum Bürgermeisterkandidaten nominierten. Vier votierten mit Nein, Hermann Luttmann gab keinen Stimmzettel ab. Während Förderer Eichingers flammende Reden für den Kandidaten hielten, blieben seine Gegner in Deckung.
"Ich habe beruflich viel mit Menschenführung und Materialverantwortung zu tun", betonte Eichinger in seiner Vorstellungsrede. Gleichzeitig gestand er, dass er in den Bereichen Kommunalpolitik und Verwaltungsrecht noch dazulernen muss. Er wolle ein "Team für Rotenburg" bilden und die Kreisstadt attraktiver machen. Dazu gehöre, Vertreter von Verbänden und Interessengruppen zu besuchen, um zu erfahren, was von der Politik erwartet werde. "Meine Familie und ich haben in kürzester Zeit unser Herz an Rotenburg verloren", offenbarte der 1955 in Stade Geborene, der an der Bundeswehr-Universität München Elektrotechnik studierte. In kürzester Zeit werde er seinen Wohnsitz von Reeßum nach Rotenburg verlegen. Seine Familie stehe hinter der Kandidatur. Rolf Ludwig gab seiner Bewunderung über den Mut der Partei Ausdruck, ein Nichtmitglied vorzuschlagen. Wenn dieser Weg begangen werde und keine internen Kämpfe stattfänden, wäre Eichinger "der Kandidat" für Rotenburg. Er habe Gewicht gegenüber dem amtierenden Bürgermeister Bodo Räke (SPD), der nicht mehr ganz so stark sei. "Ich habe Räke einst gewählt, weil er der Bessere war. Heute ist das anders", so Ludwig. Hans Willenbrock bezeichnet Eichinger als Führungspersönlichkeit. "Solche Männer brauchen wir in unserem politischen Leben. Die Stadt würde einen herausragenden Repräsentanten gewinnen", sagte er. Eichinger sei auch ein entscheidungsfreudiger Mann. Dass er kein Parteibuch habe, werde sich günstig auswirken, weil auch diejenigen, die nicht CDU wählten, sich leichter für ihn entscheiden könnten. "Es ist gut, dass sie in der Stadt herumschnüffeln, um dieses und jenes Problem kennenzulernen", lobte Willenbrock und rief Eichinger zu: "Ich hoffe, dass Sie das Theater um den Flugplatz Rotenburg beenden können." CDU-Fraktionschef Friedrich Kuhle versicherte den Mitgliedern, dass Vorstand und Fraktion mit Eichinger über dessen Beweggründe für die Kandidatur "gründlich diskutiert" hätten. Gemeindeverbandsvorsitzender Heinz-Günter Bargfrede stellte eine Kandidatur Eichingers für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters im Jahre 2004 in Aussicht.