Buthmanns Hof: Mitglieder des Kunstvereins zeigen eigene Werke

Klein von Format

Der Vorsitzende des Fischerhuder Kunstvereins, Wolf-Dietmar Stock, zeigt im Giebel neue Landschaftsbilder. Foto: Elke Keppler-Rosenau ©

Fischerhude. Seit 33 Jahren gibt es den Fischerhuder Kunstverein, der mit inzwischen drei Galerien im historischen Buthmanns Hof angesiedelt ist. Während der große Galerieraum im ersten Stock und der gegenüber liegende zweite Raum umfänglichen Ausstellungen vorbehalten ist, werden im Giebel in der Regel kleinere Präsentationen und zeitgenössische Kunst gezeigt. Im Rahmen der Frühjahrs- und Frühsommerausstellung, die der Kunstverein am 12. Januar eröffnete, widmet er sich Arbeiten seiner Mitglieder und stellt dabei kleinere Formate in den Vordergrund.

Fotografien von Elvira Vogeler und Werner Rohde, gegenständliche Malerei von Elke Rehfinger, Uschi Rosenow und Tomma Leckner, Landschaften von Wolf-Dietmar Stock, dem umtriebigen Vorsitzenden des Kunstvereins, die durch ihren regionalen Bezug einen hohen Wiedererkennungswert haben, fanden beim Ausstellungspublikum großes Interesse. Studien von Wolkenbildung über der Wümmeniederung und ein von Birken gesäumter Reitweg bei Rautendorf in Öl auf Leinwand geben den Reiz der Region wieder. Der Rotenburger Dan Groll, seit vielen Jahren Mitglied im Kunstverein, beeindruckt mit Werken, die typische Fischerhuder Motive darstellen. Die Entenhäuser an der Wümme hat er allerdings mit einem modernen Touch wiedergegeben. Ein überaus gelungenes Experiment, wie eine Betrachterin bewundernd sagte. Für Groll, der 1936 in Schönlake im Netzekreis geboren wurde, ist Malen ein Abenteuer, das seine Kreativität stets aufs Neue fordert. Bei der Entstehung eines Bildes sei auf der Leinwand zunächst nichts, vielleicht eine vage Idee. Tastend würden sich dann erste Konturen sehen lassen, Linien würden dann die Bildfläche ordnen, sie einteilen und erste Inhalte erahnen lassen. Mehr und mehr würden sich dann Formen aus einer flachen Zweidimensionalität herausschälen. Groll malt nicht ab, er verfremdet die Realität, wie am Beispiel der Entenhäuser, und baut die Bildinhalte in ein neues Ordnungssystem ein, sodass sie und die sie umgebende Landschaft in einen neuen Dialog treten können. „Diese Bilderschau ist übrigens unsere 70. Ausstellung in den 30 Jahren, in denen der Kunstverein seit seiner Gründung vor 33 Jahren hier ansässig ist,“ verkündete Stock nicht ohne Stolz. In den drei Jahrzehnten sei es gelungen, Buthmanns Hof zu einem viel besuchten Ort für Kunstfreunde zu machen. Die vielfältigen Themenbereiche würden Publikum von überall heranziehen und den Mitgliedern zugleich ein Forum für ihre eigenen Werke bieten. Durch den unermüdlichen Einsatz von Ehrenamtlichen sei es möglich, einen regen Ausstellungsbetrieb zu organisieren. Darüber hinaus würde sich durch Ankäufe, Schenkungen und Leihgaben der Eigenbestand stetig erweitern und somit ein ständig wachsendes Kontingent an Kunstwerken bilden. Allerdings würden sich die Ehrenamtlichen dringend tatkräftige Unterstützung wünschen, um den Kunstverein auch in Zukunft lebendig zu halten. Die Kunstausstellung im Giebel ist bis zum 13. April zu sehen.