Fischerhude (r/bb). Am morgigen Sonntag, 30. Oktober, dem letzten Tag der Ausstellung „Rückzug aufs Land“, wird ab 15 Uhr der Vorsitzende des Kunstvereins Fischerhude, Wolf-Dietmar Stock, die Besucher persönlich durch die Ausstellung führen.
„120 Jahre Malerei in Fischerhude“ war für die Fischerhuder ein Anlass, ihre Schätze auszugraben, neue zu suchen, und die künstlerischen Hintergründe des Wümmedorfs zu schildern, der sich zunehmender Beliebtheit bei seinen Besuchern am Wochenende erfreut.
Vor gut 120 Jahren fing es mit dem Maler Heinrich Breling an und mit jedem Jahrzehnt kamen neue Maler hinzu. Einer von ihnen war Otto Modersohn. Über dessen erste Begegnung mit Fischerhude, zusammen mit Fritz Overbeck anlässlich einer Wanderung, gibt es eine Geschichte, die Stock zitieren wird. Deren Enttäuschung, nicht die ersten zu sein, die Fischerhude entdeckten, schlug um in Begeisterung für den ersten Maler, der mit seiner Frau und den sechs Töchtern am Abendbrottisch saß und und das Brot austeilte. Die jungen Maler aus Worpswede fühlten sich an Barbizon erinnert, den berühmten Künstlerort in Frankreich, der Mitte des Jahrhunderts ein friedliche Revolution in der Kunst auslöste. Breling, Professor und ehemaliger Schützling des bayrischen Königs Ludwig des II., fühlte sich als im Bauerndorf Fischerhude Aufgewachsener, den Malern von Barbzion tatsächlich sehr nahe. Fischerhude hat ihm zahlreiche Arbeiter- und Handwerksszenen zu verdanken, die in der Ausstellung gezeigt werden: Menschen bei der Arbeit, aber auch Tiere, Bäume und Landschaft gehören zum Repertoire der Maler, die sich außer Breling von Fischerhude angezogen fühlten und zeitweilig oder bis zum Lebensende blieben. Am Abschlusstag der Ausstellung „Rückzug aufs Land“, erwartet der Kunstverein seinen 1.500. Besucher. „Der erhält ein besonderes Buch als Geschenk“, macht Stock neugierig.