Chorleben in der Pandemie

Das Schweigen der Sänger

Monika Mindermann, Vorsitzender des Liederfreund Sagehorn, schaut mit gemischten Gefühlen auf das Chorjahr 2021. Foto: Tobias Woelki
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Oyten. Das Schweigen der Sänger wird immer bedrückender. Wie lässt sich Chorleben in der Corona-Pandemie aufrechterhalten? Wie können sich Menschen, die gerne singen möchten, vor einer Corona-Ansteckung schützen? Was das Chorwesen bewegt, darüber sprach Monika Mindermann, die seit drei Jahren Vorsitzende des Kreischorverbandes Verden und seit mehr als 20 Jahren Vorsitzende des Vereins Liederfreund Sagehorn mit mehr als 60 Mitgliedern ist, mit der Rundschau.

„Seit beinahe einem Jahr dürfen wir nicht mehr singen. Das letzte Mal trafen wir uns im März 2020. Als Chor brauchen wir die Kommunikation untereinander. Uns fehlt der persönliche Austausch“, sagt sie. Sie ergänzt: „Im Vorstand im Verein und dem Kreisvorstand sind wir gut vernetzt. Wir nutzen Videokonferenzen, WhatsApp und E-Mail. Ich brauche auch die direkte Kommunikation und rufe die Leute an. Das funktioniert ganz gut.“

Vor geraumer Zeit hat sich der Kreichorverband Heidekreis aufgelöst. Einige Vereine wechselten in den Rotenburger Verband. „Andere Vereine kamen zu uns in den Kreischorverband Verden“, so Mindermann. Durch die Corona-Pause liege das Vereinswesen auf Eis. „Ein Chor hat sich im Kreischorverband abgemeldet. Damit sind wir 14 Vereine mit mehr als 1.000 Mitgliedern im Kreischorverband. Doch soweit ich informiert bin, verließen keine Mitglieder wegen Corona den Verein. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Zum Beispiel ist beim Liederfreund Sagehorn keiner ausgetreten. Auch auf Kreisebene ist die Mitgliederzahl stabil geblieben. Als Kreischorverband haben wir auf die Corona-Pandemie reagiert und die Verbandsabgabe der Vereine an den Kreisverband halbiert“, stellt die Vereinsvorsitzende fest.

„In der Zeit, in der es im vergangenen Jahr erlaubt war, haben wir uns auf Abstand getroffen und nur geplaudert, aber nicht gesungen. Besonders die Chorleiter trifft es hart. So wie Jürgen Desczka. Er ist Berufsmusiker und muss aktuell auf jeden Auftritt verzichten. Als Verein haben wir uns dazu entschieden ihn finanziell zu unterstützen“, betont Mindermann. „Als Kreisvorstand bieten wir jeden Verein an zu helfen. Wenn wir Fragen mal nicht selbst klären können, leiten wir das Anliegen des Vereins an die Geschäftsstelle des Chorverbandes Bremen-Niedersachsen weiter.“

Der kommende Landessängertag werde digital abgehalten. Das sei bereits sicher. Auf Kreisebene warte man erst einmal die Entwicklung ab. „Wenn die Corona-Maßnahmen es wieder erlauben, planen wir einen Kreissängertag. Aktuell haben wir alle Planungen zu einem unbekannten, späteren Zeitpunkt im Jahr verschoben. Die Entwicklung müssen wir abwarten“, so die Kreischorverbandsvorsitzende. Wenn die Corona-Pandemie überstanden ist, komme jede Menge Arbeit auf die Chorleitungen zu. „Denn unsere Stimme müssen wir regelmäßig üben, damit die Lieder schön klingen“, sagt sie und schmunzelt dabei.

Sorgen macht sich die umtriebige Vorsitzende um den Nachwuchs. „Dazu hat der Kreisverband eine Beauftragte für die Kindertagesstätten, die den Erzieherinnen Fachkenntnisse eines kindgerechten Singens vermittelt, um Kinder für das Singen zu begeistern“, sagt Mindermann abschließend.

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