Ottersberg (kr). „Fast 50 Jahre sind genug. Ich habe unter fünf Vorsitzenden gedient, Höhen und Tiefen des Vereins mitgetragen, jetzt sollen Jüngere ran“, verabschiedete sich Richard Kruse im Walter-Becker-Haus mit gewohnt humorvollen Anmerkungen aus seinem Amt als zweiter Vorsitzender des TSV Ottersberg. Natürlich ging er nicht einfach so: Vorsitzender Jochen Hinrichs ließ es sich nicht nehmen, dessen Verdienste, die Kruse zu einer Säule des TSV haben werden lassen, aufzuzählen und zu würdigen. Hinrichs ging dabei auf viele Dinge ausführlich ein und band vor allem auch Gerti Kruse in die Würdigung mit ein, die fast ein halbes Jahrhundert alle diese Dinge mitgetragen hat.
Dabei hatte sich Richard Kruse nicht nur die sportlichen Belange des Vereins auf seine Fahnen geschrieben. Ihm war auch die gesellschaftliche Ausrichtung des TSV in Ottersberg als Institution wichtig: Mit Volksradfahren, Turnerball, Besuche der Deutschen Turnerfeste, Städtetouren, Beteiligung am Herbstmarkt und dessen Theaterstücken, setzte sich der Reigen der erfolgreichen Aktionen fort und endete damit, dass die anwesenden Mitglieder Kruse mit stehendem Applaus für seine unermüdliche Vereinsarbeit dankten.
Bevor Kruse aber endgültig den Vorstandsposten an den Nagel hängte, ernannte Hinrichs ihn noch zum Ehrenvorstandsmitglied auf Lebenszeit. Nicht weniger emotional ging es bei einer anderen Ehrung zu: Jan Rechten, Mitglied im TSV seit 70 Jahren, guter Geist bei allen vereinsinternen Dingen und begeisterter Tischtennisspieler, wurde für seine Verdienste im Verein zum Ehrenmitglied ernannt. Werner Bahrenburg übernahm es, Rechten als weitere Säule des Vereins in herzlichen Worten zu danken, lobte seinen tollen Umgang mit Kindern und Jugendlichen und seine Bereitschaft, für den Verein stets mehr zu geben als zu nehmen. Die Wahlen auf der Tagesordnung beriefen Jörn Becker als zweiten Vorsitzenden ins Amt, Schriftwartin bleibt Sabrina Puvogel. Der Posten des ersten Vorsitzenden stand diesmal nicht zur Wahl. Umfangreiche Jahresberichte der Spartenleiter wiesen ein abwechslungsreiches Vereinsjahr aus. Unter Punkt 13 der Tagesordnung wurde die Satzungsänderung des Vereins behandelt. Die Satzungsformulierung wies bisher aus, dass der TSV seinen Sitz in Ottersberg hat. Neu heißt es: Der Verein hat seinen Sitz in Ottersberg und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. In der Haushaltsberatung wurde deutlich, dass der TSV einen Überschuss von 43.000 Euro angehäuft hat. Zuviel, um als gemeinnützig anerkannt zu bleiben. Vorstand und Mitglieder kamen überein, 17.000 Euro in allgemein sportlich zu nutzende Geräte zu investieren, und dafür Gemeinde, Schulen und Schulförderverein ins Boot zu holen. Ins Gespräch wurden dabei wetterfeste Sportgeräte gebracht, die man auf dem Gelände zwischen Schwimmbad, Sporthalle, Natur und dem Platz der alten, noch abzubrechenden Sporthalle installieren könne, um sie der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Jochen Hinrichs regte an, über diese Aktion intensiv zu beraten, um eine optimale Lösung zu finden. „Wir wollen nichts übers Knie brechen.“ Ortsbürgermeister Reiner Schnäpp zeigte sich von der Idee sehr angetan und versprach, diese Pläne in der nächsten Ortsratssitzung zur Sprache zu bringen. Ehrung langjähriger Mitglieder Im Rahmen der Jahreshauptversammlung zeichnete Hinrichs zahlreiche Mitglieder aus, darunter Marion und Siegfried Allermann, Erika Brehmer, Ernst Peymann, Annette Puvogel, Elfriede Rechten und Elke Volland, sie wurden für 50-jährige Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet. Willi Besel, Renate Böschen, Elfriede Borchers, Thomas Haltermann, Hartmut Indorf, Heinz-Hermann Lückert und Erika Strate wurden für 25 Jahre geehrt.