Ottersberg. Einmal im Jahr, wenn die frischgebackenen Gesellen der Tischlerinnung ihren Gesellenbrief stolz in den Händen halten, veranstaltet die Volksbank Wümme-Wieste in der Ottersberger Niederlassung eine besondere Ausstellung. Gezeigt werden die Gesellenstücke der jetzt fertigen Tischler, die stets die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen.
Die Hausherren Stefan Hunsche und Ralf Demuth von der Volksbank konnten neben den jungen Tischlern zahlreiche Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Fredy Bö-schen, Obermeister der Innung, Vertreter der Prüfungskommission der Berufsschule und auch Angehörige begrüßen, die zum einen die jungen Gesellen beglückwünschen, zu anderen schauen wollten, wie die Gesellenstücke des Jahrgangs 2018 ausgefallen sind.
Hunsche ließ es sich nicht nehmen, den Gesellen seine guten Wünsche zu übermitteln und sprach den neuen Gesellen seinen Respekt für die ausgestellten Arbeiten aus. Er verwies auf die gute Zusammenarbeit von Bank und Handwerk und dass es seit vielen Jahren immer ein Highlight wäre, die schönsten Holzarbeiten der neuen Gesellen in einer mehrwöchigen Ausstellung zu zeigen. Sie würden das Können dieser neuen Handwerker-Generation reflektieren. Die Besucher begutachteten die ausgestellten Exponate, die in den unterschiedlichsten Ausführungen ihre Aufmerksamkeit auf sich zogen. Der Schreibtisch von Christoph Niemeyer, entstanden in seinem Lehrbetrieb, den Achimer Werkstätten Lagerpusch, wurde in seiner Funktion, Ausführung und vom Material her für sehr gut befunden. Ein hängendes Sideboard in Eiche von Jonas Kamermann, der in der Döhlbergener Tischlerei Peter Brümmer gelernt hat, könnte man sich sehr gut im Eingangsbereich eines Hauses vorstellen und der TV-Schrank, in Eiche und Fichte gebeizt, von Finn Schröder, der bei Bormann in Schweringen gelernt hat, würde sich hervorragend einer modernen Einrichtung anpassen. Christopher Böschen, der bei Frank Schwarz in Ottersberg gelernt hat, stellte eine Hausbar aus Plattenwerkstoff in Eiche mit Glas Elementen aus, ein Möbel das sowohl durch Design, als auch handwerkliches Know-how beeindruckte. Interessant waren die unterschiedlichen Holzarten, die in ihrer interessanten Maserung in die Ausgestaltung einbezogen wurden. Geschickt versteckte Details für eine innovative Nutzung, aber auch puristische Ausführungen, wie der Sekretär von Holsten, der seine Ausbildung bei Klettke in Elsdorf absolvierte, standen im Fokus. Mehrere junge Tischler verrieten auf Nachfrage, dass sie auf jeden Fall die Meisterschule durchlaufen wollten, entweder in den väterlichen Betrieb einsteigen, oder aber einen Betrieb übernehmen wollten. Mit Holz zu arbeiten, gestalterisch tätig zu sein, beim Innenausbau von Häusern seine eigene handwerkliche Handschrift zu hinterlassen, das sei schon interessant. Die meisten jungen Gesellen wollen ihr Ausstellungsstück persönlich nutzen, denken also nicht daran, es zu verkaufen.