72-Stunden-Aktion der katholischen Jugend in Oyten: Taten im Familiengarten

„Euch schickt der Himmel“

Freiwillige haben in 72 Stunden einen Zaun im Familiengarten neu gestaltet.
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Oyten (r/bb). Von Donnerstag bis Sonntag, „72 Stunden“, hatten zwölf Jugendliche Zeit, etwas Nützliches für andere zu tun. Dies ist das Konzept der 72-Stundenaktionen. Projektmäßig wird nach Möglichkeit an vielen Orten gleichzeitig von Jugendlichen eine Aktion durchgeführt oder Dinge gebaut, renoviert oder repariert, was benachteiligten Menschen zugutekommen soll. In diesem Jahr richtete der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, BDKJ, die 72-Stundenaktion bundesweit aus.

Mitwirken konnten aber auch nichtkatholische Gruppen. Der Ablauf ist bewährt und für alle Ortsgruppen bundesweit der gleiche, so auch im Familiengarten Oyten. Am Donnerstagabend, 23. Mai, wurde den Jugendlichen, Firmandinnen und Firmanden aus der Pfarrgemeinde St. Matthias, Achim, ihr Auftrag verlesen, der bis dahin geheim gehalten wurde. „Die Jugendlichen waren etwas überrascht, als sie lasen, dass sie einen Zaun ansprechend gestalten sollten und die Dekoration im Eingangsbereich des Caritasbereichs im Familiengarten erneuern sollten“, heißt es in einer Pressemeldung des Veranstalters.

Sie sollten dabei auch kreativ werden, sich eigene Gedanken machen. Nach einer ersten Vorbesprechung sprudelten die Ideen. Und bald schon liefen die Jugendlichen auf dem Gelände hin und her, um Dinge zu organisieren.

„Wir schaffen das“, meinte einer der Teilnehmer, „obwohl ich kein Künstlertyp bin“. Und schließlich mussten sich die Jugendlichen auch selber erst ein bisschen besser kennenlernen, um zusammenarbeiten zu können. Nicole Albrecht-Possehl von der Caritas erläuterte den Jugendlichen die Details des Auftrags. Der Familiengarten sei ein Ort für alle Menschen, für jene in guten wie schwierigen Lebenslagen, Menschen, die einfach Austausch und Begegnung wünschten, oder eben Menschen, die mit Problemen bei der Caritas Hilfe und Beratung suchen. Für diese Menschen solle sich der Ort fantasievoll und lebensfroh präsentieren, nannte Hendrik Becker, Diakon von St. Paulus, den Jugendlichen als Zielrichtung des Auftrags.

Dann wurde „Vitamin B“ bei den Jugendlichen großgeschrieben: „Mein Vater hat noch einen Akkubohrer“, „Ich frag zuhause mal wegen Baufolie“. Sobald die Gruppe ungefähr wusste, was sie wollte, ging es zum Baumarkt. Es ist eine kreative Mischung aus Selbstorganisiertem und Improvisiertem und natürlich auch mit Beteiligung vom Projektausrichter. Dank einer großzügigen Spende eines Logistikunternehmens konnten viele Materialien finanziert werden.

In großer Fleißarbeit wurden dann Holzbohlen grundiert und bemalt, die später an den Zaun geschraubt wurden. Dekogirlanden und Wimpelketten wurden gebastelt. Die Gartenhütte der PfadfinderInnen musste neu bedacht werden. Und weil noch Zeit war, schraubten die Jugendlichen dann noch das vielen bekannte Begrüßungsschild vor dem Familiengarten ab, putzten es und brachten es wieder neu an.

Nachdem die Jugendlichen bis zum Beginn nicht wussten, wie das alles „gehen soll“, waren sie am Ende freudig überrascht, was sie zustande gebracht hatten und was in ihnen steckte. Zeit für Spielen und gemeinsames Essen blieb auch noch. Im Gottesdienst wurden dann die Erlebnisse noch mal der Gemeinde vorgestellt. „Euch schickt der Himmel“ war das Thema der 72-Stundenaktion. Die Jugendlichen sollten von der Idee über die Material- und Werkzeugbeschaffung bis zur Umsetzung alles selbst bewältigen, so Becker. Das sei etwas anderes als Handlangerdienste und für die Jugendlichen ungewohnt.

Selbständig in der Gruppe Dinge zu organisieren sei für die Jugendlichen auch nicht mehr unbedingt üblich; vieles ist fertig vorgegeben und der Alltag ist minutiös durchgetaktet und zielfixiert. So erinnert sich Diakon Becker an frühere 72-Stundensozialaktionen, wo Jugendliche ausdrücklich für die Freiheit dankten, die man ihnen zugetraut hätte: „Danke, dass ihr uns habt machen lassen“, konnte Becker einen Jugendlichen zitieren. Dies motiviere ihn immer wieder, solche Freiräume des sich Ausprobierens bereitzustellen.

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