Oyten (r/bb). Die Oytener Bürgermeisterin Sandra Röse blickt auf 2020 zurück. Ein Jahr, das nicht nur durch Corona ein besonderes für sie war, ist es doch auch ihr erstes komplettes als Bürgermeisterin gewesen.
Liebe Bürgerinnen und Bürger, wieder geht ein Jahr zu Ende und diesmal bin ich fast froh darüber. Ich blicke auf ein erstes Amtsjahr zurück, das doch sehr vom Corona-Virus geprägt wurde.
Die erste Herausforderung ergab sich im Frühjahr, als wir zum ersten großen Lockdown sehr schnell Entscheidungen für Schule und Kindertagesstätten umsetzen mussten. Die Zwickmühle, die sich aus dem ergab, was für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kinder und die Eltern das jeweils Beste ist, hat uns bis heute begleitet. Wir haben uns immer im Team mit allen Verantwortlichen um Lösungen bemüht und versucht, mit allen Betroffenen klar zu kommunizieren – in dem Wissen, nicht allen gerecht werden zu können. Ich bin in dieser Zeit sehr froh über unseren Verwaltungsstab gewesen, der in Oyten schon vor einigen Jahren gebildet wurde. Dieser Stab hat die Aufgabe, mich als Bürgermeisterin in besonderen Krisensituationen zu unterstützen. Ein solches Team an meiner Seite zu haben, war unglaublich wertvoll. Daher möchte ich diesen Rückblick nutzen, um mich bei den Kolleginnen und Kollegen aus dem Rathaus zu bedanken, die sich hier über ihr normales Pensum hinaus engagieren. Mein Dank gilt aber darüber hinaus allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde Oyten, die in vielfältiger Weise, ob in Schule, Kindergarten, auf dem Bauhof, im Freiraum, in der Raumpflege oder in der Verwaltung für Sie alle tätig sind. Ausnahmslos alle hatten ein forderndes 2020, alle haben sich engagiert eingebracht. Zusammen gemeistert Und wenn ich schon einmal dabei bin, möchte ich in meinen Dank auch Sie alle in Oyten einschließen. Es ist auch Ihrem Verständnis und Ihrer Disziplin zu verdanken, dass wir in Oyten bisher gesundheitlich, als Gemeinschaft, aber auch wirtschaftlich vergleichsweise gut durch die Krise gekommen sind. Unsicherheit und Ängste haben uns begleitet und doch haben wir bis hierhin alles zusammen meistern können. In der Kommunikation mit Ihnen bin ich in diesem Jahr auf einigen neuen, teilweise virtuellen Wegen unterwegs gewesen. Mein Ziel ist nach wie vor, Sie transparent informiert zu halten und dabei musste ich in diesem Jahr auf einen Baustein verzichten, den ich vor einem Jahr noch voller Vorfreude angekündigt hatte: die Wohnzimmer-Schnacks. Aber ich versichere Ihnen, dass dies nicht vergessen ist und sobald wie möglich wieder aufgenommen wird. So viel zu Corona in Oyten. Ein bisschen mehr gibt es aber schon noch zu berichten. Der Erweiterungsbau für die Grundschule Sagehorn wurde in diesem Jahr fertiggestellt und konnte von der Schule nach den Sommerferien mit Leben gefüllt werden. Nach einer langen Bauzeit freuen sich alle Beteiligten und natürlich insbesondere die Kinder der Schule jetzt über einen neuen Werk- und Kunstraum. Außerdem nimmt der Erweiterungsbau an der Grundschule Oyten so langsam Formen an. Wir freuen uns auf die Fertigstellung im nächsten Jahr. Die Planungen für bauliche Erweiterungen an der IGS Oyten und an der Grundschule Bassen werden gerade vorbereitet. Als Nächstes stellen wir diese dann im nächsten Jahr in den politischen Gremien vor. Seit vielen Jahren beraten wir in Oyten über die Verlegung des Haltepunktes der Deutschen Bahn. Die Bautätigkeiten sind seit diesem Jahr im Gange. Die neue großzügige Anlage ist bereits in den Grundzügen zu erkennen. Die Inbetriebnahme wird sich indes verzögern. Wir warten auf aktuelle Informationen von der Deutschen Bahn. In der Gestaltung der neuen Ortsmitte wären wir gerne schon einen Schritt weiter. Stattdessen können Sie dort archäologische Ausgrabungen besichtigen und darüber staunen, auf welcher Fläche und über welchen Zeitraum sie sich erstrecken. Familie und Beruf In jedem Jahr nimmt auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen großen Stellenwert im Jahresrückblick ein. Wir sind stolz darauf, dass wir auch in diesem Jahr in den nicht-pandemischen Monaten bedarfsorientiert für alle Familien Betreuungsplätze in Krippe und Kindergarten anbieten konnten. Auch in der Schule haben wir bedarfsgerechte Angebote für den Nachmittag, die wahrgenommen werden. Dass dies aber immer wieder neue finanzielle Kraftanstrengungen bedeutet, zeigen die derzeitigen Beratungen im Ausschuss für Kindergartenangelegenheiten. Mit einer detaillierten Kindertagesstättenbedarfsplanung und einem damit verbundenen Ausblick auf die Entwicklung der Bedarfe an Krippen- und Kindergartenplätzen diskutieren die politischen Gremien gerade über die Notwendigkeit eines weiteren Kindergartens. Wir von der Gemeindeverwaltung und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kitas sehen diese Notwendigkeit, denn mithilfe der neuen Kita könnten wir den Fachkraft-Kind-Schlüssel erzielen, der den heutigen Anforderungen des Kita-Alltags Rechnung trägt. Kleinere Gruppe und/oder dritte Fachkraft – damit würde sich die ohnehin schon gute Qualität in unseren Kindertagesstätten noch einmal deutlich verbessern. „Leben und mehr“ Folgendes liegt mir noch am Herzen: Eine Gemeinde lebt von ihrer örtlichen Gemeinschaft. Nur dort, wo sich die Menschen selbst um die Belange ihres Gemeinwesens kümmern, kann sich etwas entwickeln. Das hat sich für mich gerade in diesem Jahr besonders gezeigt. Hier in Oyten wird mitgedacht und angepackt, es heißt nicht umsonst „leben und mehr“. Diese Energie brauchen wir unbedingt für die Zeit nach der Pandemie – denn es gilt Gastronomie, Kultur und Raum für Gemeinsamkeit wiederzubeleben. Sie wissen es alle schon: Das Weihnachtsfest wird in diesem Jahr anders ausfallen müssen. Bitte halten Sie sich an die Vorgaben und bleiben Sie verständnis- und rücksichtsvoll. Ich weiß, dass dies für uns alle nicht einfach ist. Aber nur so vermeiden wir den Schrecken ohne Ende. Wir alle hier wünschen Ihnen für das anstehende Weihnachtsfest alles Gute und für das kommende Jahr viel Freude, aber vor allem Gesundheit. Bewahren Sie sich Ihren Optimismus. Sandra Röse Bürgermeisterin der Gemeinde Oyten