Oyten (kr). „Der König tritt ab, es lebe der neue König“, lautete das Motto des großen Oytener Schützenfestes 2017, das am vergangenen Samstag mit der feierlichen Proklamation seinen Höhepunkt fand. Mit einem Teiler von 936 konnte sich Martin Lenartowicz vor allen anderen Mitbewerbern durchsetzen. Er wird die Grünröcke als König Martin I. in der kommenden Saison regieren und Klaus Köper als Vize an seiner Seite haben.
Platz drei sicherte sich Johann Richter. Florian Radtke setzte sich auf Platz vier, gefolgt von Martin Wrede. Glückwünsche und Schulterklopfen begleiteten die Zeremonie, wobei dem neuen Monarchen die schwere Amtskette als sichtbares Zeichen seiner Würde um die Schultern gelegt wurde.
Emotional ging es auch in der Damenabteilung zu, als Hildegard Böse zur neuen Damenkönigin ausgerufen wurde. Sie freute sich mächtig über ihren schießsportlichen Erfolg und nahm Blumen, Glückwünsche und herzliche Umarmungen entgegen. Karin Wrede als Vizekönigin belegte Platz zwei, Karin Bischoff Platz drei, gefolgt von Bärbel Schöpfer und Elke Bruns. Sie bilden den Hofstaat der Königin und freuen sich auf ein ereignisreiches Schützenjahr. „Endlich wieder eine Jugendkönigin“. Mit diesen Ausrufen der Freude wurde Carolyn Blombach im Amt begrüßt. Sie repräsentiert die junge Generation der Oytener Schützen. Eine große Überraschung gab es, als der König der Könige bekannt gegeben wurde. Gerhard Bischoff, der gerade aus dem Amt geschiedene Schützenkönig, mochte nicht so ganz abtreten. Er hielt noch mal so richtig drauf und schoss den Titel „König der Könige“ für sich aus. „Das habe ich mir noch mal gegönnt“, schmunzelte er, als ihm zu seinem Erfolg gratuliert wurde. Auch die Königin der Königinnen, Lieselotte Müller, war hocherfreut über ihren Titel und nahm das damit verbundene Abzeichen mit Stolz entgegen. Der H.-Winter-Pokal ging in diesem Jahr an Ulf Harder. Den H.-Schütt-Pokal errang Florian Radtke und den Albert Ernst-Pokal gewann Rene Fahrenholz. Beim Schießen um die Glücksscheibe setzte sich Klaus Köper durch, gefolgt von Wolfgang Glodek auf dem zweiten Platz. Gerhard Bischoff fand sich auf dem dritten, Ulf Harder auf dem vierten und Gesine Neumann auf dem fünften Platz wieder. Wie immer ließ Hauptmann und Zeremonienmeister Peter Dühnfahr es sich nicht nehmen, die äußerst humorvolle Proklamation zu einem Ereignis zu gestalten. Er ließ die Schützen in Reih und Glied antreten und bestand auf formelle Ausrichtung mit der Vereinsfahne, um die scheidenden Majestäten gebührend zu verabschieden, und die neuen mit allen Ehren auszurufen und zu begrüßen. Als alle neuen Würdenträger ihre Ehrenzeichen in Empfang genommen hatten, wurde die Formation zünftig abgeschritten. Das Schützenfest begann eigentlich schon vor einer Woche, als die scheidenden Majestäten, die zufällig beide in der Kloppenburger Straße wohnen, mit einem pompösen Umzug nach einem Umtrunk in ihren Domizilen abgeholt wurden, wie es bei den Oytener Schützen Tradition ist. Begleitet vom Spielmannszug Doenhausen wurden König Gerhard und Königin Bärbel durch den Deepen Bund zum Schützenhaus geleitet, was zahlreiche Zuschauer auf den Plan gerufen hatte. Die befreundeten Schützenvereine Mühlentor und Sagehorn waren zahlreich vertreten und beim Kommers am Abend war das Schützenhaus voll. Auch das große Frühstück, mit dem der 111. Geburtstag des Vereins gefeiert wurde, das Mittagessen nach der Proklamation, die Kaffeetafel mit Musik von „De Thüners“ und der Königsball am Abend, waren sehr gut besucht, denn Geselligkeit hat bei den Oytener Schützen einen hohen Stellenwert.