Landkreis Rotenburg (db). Vor einer Woche noch strenger Winter, an diesem Wochenende klettern die Temperaturen bereits in den zweistelligen Bereich. Viele Menschen freuen sich deshalb auf den Frühling und nutzen das schöne Wetter, um die ersten Gartenarbeiten zu erledigen. „Das kann aber vielen Igeln und auch anderen Kleintieren zum Verhängnis werden“, warnt Merwel Otto-Link von der Igelpflege Rotenburg.
Die Expertin erklärt: „Die Igel befinden sich überall noch im Winterschlaf, der je nach Witterung bis weit in die Monate April und Mai andauern kann. Ihre unscheinbaren Nester bauen sie oft in der Nähe von Komposthaufen, unter Reisighaufen, unter dichtem Gestrüpp oder geschützt in der Nähe von Lauben oder Mauern.“
Wer unvorsichtig mit Grabegabeln, Hacken, Spaten und Freischneidern arbeitet, laufe Gefahr, die Tiere zu verletzen und Nester zu zerstören. „Wenn das passiert, lasst den Igel nicht liegen, sondern meldet euch bei einer Igelstation oder Pflegestelle“, bittet Otto-Link. Ihr Tipp: „Holzstapel und Komposthaufen vorsichtig Schicht für Schicht umsetzen, mit Freischneidern nicht blind unter Hecken und Büschen arbeiten, sondern vorher mit einem Laubrechen nachschauen, ob sich dort ein Igelnest befindet.“ Freischneider sollten grundsätzlich zunächst mit einem ersten Schnitt in Höhe von etwa 20 Zentimetern (eine Bierflaschenhöhe) eingesetzt werden, bevor in einem zweiten Durchgang bodennah gearbeitet wird, so Otto-Link: „So hat man freie Sicht, ob sich ein Igel in dem Bereich befindet. Winterschlafende Igel wirken auf den Laien oft wie tot, sie sind kalt, starr, ihr Atem setzt nur alle paar Minuten ein. Der Aufwachvorgang kann sechs Stunden dauern.“ • Weitere Infos gibt es auf der Facebookseite der Igelpflege, telefonisch unter 0152/22846488 und per E-Mail an igelpflege.rotenburg@t-online.de.