Kaufleute in der Rotenburger Fußgängerzone stemmen sich gegen Coronakrise - Von Dennis Bartz

„Ernst, aber nicht hoffnungslos“

Das frühlingshafte Wetter lädt zu einem Bummel ein, doch die Geschäfte in der Großen Straße in Rotenburg bleiben geschlossen.
 ©Foto: Kerstin Haase

Rotenburg. Die Rotenburger Fußgängerzone ist in diesen Tagen trotz des frühlingshaften Wetters wie leergefegt. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, mussten die meisten Geschäfte auf Anordnung des Landkreises ihre Türen schließen. Die Kaufleute stemmen sich gegen die Krise – sie setzen dabei auf Lieferservice, Onlinehandel und den Verkauf von Gutscheinen (siehe unten). „Unsere Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Es bringt nichts, mit der Situation zu hadern. Wir machen weiter“, sagt Cornelia Gewiehs, Vorsitzende der Werbegemeinschaft IG Citymarketing in Rotenburg.

Sie hat in den vergangenen Tagen mit vielen Kaufleuten gesprochen und berichtet davon, dass die Stimmungslage je nach Branche und wirtschaftlicher Situation stark variiert. „Unsere Gastronomiebetriebe waren besonders früh von den Absagen der Gäste betroffen, nicht alle können einen Lieferservice anbieten. Die Sorge ist inzwischen aber überall groß, denn unsere Kosten laufen weiter, die Einnahmen bleiben aber weitgehend aus. Das ist besonders hart für die Selbstständigen, die zusätzlich Kredite abzahlen müssen. Die Bundesregierung hat zwar angekündigt, die Wirtschaft zu unterstützen, und das ist ein positives Signal, aber die Frage ist: Wie lange dauert es, bis die Händler davon etwas spüren?“

Weniger hart trifft die Situation die Geschäfte in der Fußgängerzone, die ihren Betrieb fortsetzen dürfen, aber auch diesen fehlt Laufkundschaft. Dies betrifft Lebensmittelhändler wie Rewe, das Reformhaus de Vries, Arko, den Gemüsehändler Kaya, dazu Handwerksbetriebe wie die Bäckereien Tamke, Baalk Backbord, Brunnen-Müller sowie die Fleischerei Hollmann. Bäcker Garde hat inzwischen freiwillig geschlossen.

Die Versorgung mit frischen Lebensmitteln sichern zudem die Wochenmärkte mittwochs und samstags von 7 bis 12.30 Uhr auf dem Pferdemarkt. Weiterhin öffnen dürfen außerdem neben Fachgeschäften aus dem Gesundheitssektor Drogerien und Zeitschriftenhändler.

Zahlreiche Geschäfte, die schließen mussten, gehen inzwischen kreative Wege, um ihre Kunden zu erreichen.

Buch & Aktuelles verweist auf den Online-Shop im Internet unter www.buchundaktuelles.de. Kunden können ihre Wunschbücher nach Absprache bei Zeitschriften Lange oder beim Kiosk am Markt abholen. Jette C. nimmt Anfragen und Bestellungen per E-Mail an info@jette-c.de entgegen.

Fashion tree bietet einen Auswahl- und Lieferservice an. „Registrierte Stammkundinnen, bei denen Markenvorlieben, Größen und Passformen gespeichert sind, können anrufen oder eine E-Mail schreiben, um sich eine Auswahl nach Hause schicken zu lassen“, so Inhaberin Cornelia Gewiehs.

Geöffnet haben die Werkstatt von 2-Rad Schütz sowie die Reinigung Stichweh, allerdings nur noch von 9 bis 14.30 Uhr, die Reinigung Minette hat sich entschieden, bis auf Weiteres nicht mehr zu öffnen. Der Schlüsseldienst Schiebe hat zwar sein Geschäft Am Neuen Markt geschlossen, hilft aber im Notfall unter Telefon 04261/1216, wenn sich beispielsweise jemand ausgeschlossen hat.

Folgende Geschäfte bieten ebenfalls einen Lieferdienst an: Apotheke Große, Hörgeräte-Akustik Schumacher, Sanitätshaus Rohde, Becker Herrenmoden, Buchhandlung Müller, Spirituosen-Bruns, Reformhaus de Vries, Modehaus Baumeister, Kinderhaus am Wasser, Uhrmacher J.W. Thoden und Juwelier Maasch. „Die Kontaktdaten finden Kunden im Internet. Beim Lieferservice gelten besondere Sicherheitsmaßnahmen: Abgabe an der Haustür und mindestens zwei Meter Abstand“, betont Gewiehs.

• Aufgrund der ungewissen Entwicklung sind jederzeit Veränderungen möglich. Den aktuellen Stand erhalten Kunden unter www.innenstadt-rotenburg.de.

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