(kh). Bei der Feier zum zehnten Geburtstag der Rotenburger Montessori-Schule stimmte alles: Die Sonne strahlte über das Gelände, die Kinder hatten jede Menge Spaß und auch die Erwachsenen amüsierten sich gut gelaunt.
„Ich kann kaum glauben, dass es schon zehn Jahre her ist, dass ich bei der Einweihung unserer beiden Montessori-Einrichtungen Ihnen Glück für die Zukunft gewünscht habe“, sagte Rotenburgs Bürgermeister Detlef Eichinger. Er erklärte, dass ihn das Konzept damals begeistert habe. „Durch die Einrichtung der Montessori-Grundschule und des Kinderhauses wurde das pädagogische Angebot in Rotenburg erheblich erweitert. Ich begrüße die Initiative der Eltern, die diese Erweiterung durchgesetzt haben. Sie zeugt von einem ganz besonderen Engagement für unsere Stadt und ihre jüngsten Einwohner.“ Auch ein Geschenk brachte der Bürgermeister mit und überreichte es lachend mit den Worten „zum 100. Geburtstag wird es größer“ an Jens Härter, Vorsitzender des Montessori-Vereins. Auch wenn die Geschichte der Schule schon früher begann, das offizielle Datum, das jetzt auch gefeiert wurde, war der 23. August 2003. An dem Tag konnten die ersten 17 Kinder eingeschult werden. Ein Jahr später gab es die erste Gruppe im Kinderhaus. Während der ersten Zeit fand der Unterricht noch in drei Containern statt. Erst 2006 wurden das Schulhaus und 2008 das Kinderhaus gebaut. An die Containerzeit erinnert heute auf dem mittlerweile attraktiv gestalteten Grundstück am Kiebitzweg aber nichts mehr. „Das ist heute schwer vorzustellen, wie es mit den Containern war“, sagte Landrat Hermann Luttmann. Auch er betonte die Bedeutung der Montessori-Einrichtung für die Stadt. „Ein gutes Schulangebot ist wichtig und dazu gehört auch, dass es eine Alternative zur Regelschule gibt.“ Auch er brachte ein Geschenk mit. „Bei uns ist es üblich, dass wir bei Jubiläen pro Jahr einen Euro schenken. Weil das bei zehn Jahren noch nicht sehr viel ist, haben wir uns überlegt, dass Sie eine Pflanze oder einen Baum für das Grundstück kaufen können und wir die Rechnung übernehmen“, sagte Landrat Luttmann. Neben den Gratulanten Eichinger und Luttmann kamen auch zahlreiche ehemalige Schüler, um gemeinsam zu feiern. So auch Jonah, Tobias, Simon, Konrad, Moritz und Benjamin. „Wir waren alle in der selben Klasse, allerdings nicht in der selben Stufe“, berichtet Simon. Denn das ist das Besondere am Konzept von Montessori: jahrgangsübergreifende Gruppen. Auch Noten gibt es dort nicht. Wenn die Jungs, die jetzt auf das Gymnasium gehen, zurückblicken auf ihre Zeit an der Montessori-Schule, dann denken sie vor allem an eins: die Pause. „Die Schulzeit hier war viel entspannter“, so Tobias. „Wir hatten weniger Druck, weil wir keine Arbeiten schreiben mussten. Außerdem hatten wir keine Noten auf den Zeugnissen stehen, sondern bekamen immer nur einen Bericht.“