Oper und Operette auf dem Bauernhof vom 12. bis 14. Juli - Von Henning Leeske

Mondarie in Maschinenhalle

Schon in den vergangenen Jahren begeisterten Künstler in Waffensen das Publikum. Archivfoto: Henning Leeske
 ©Rotenburger Rundschau

Waffensen. Auf dem Bauernhof der Familie Holsten steht an diesem Wochenende zum 19. Mal das Konzert des Landvolks in Kooperation mit der Volksbank Wümme-Wieste mit dem Titel „Oper und Operette auf dem Bauernhof“ auf dem Programm. In diesem Jahr feiern zwei Sängerinnen ihr Bühnendebüt in Waffensen: Die Sopranistin Tijana Grujic und die Mezzosopranistin Patrizia Häusermann präsentieren Freitag, Samstag und Sonntag, 12., 13. und 14. Juli, dem Publikum musikalischen Hochgenuss. Denn diese Kombination von Sopran und Mezzosopran gab es noch nie bei den Holstens. Viele bekannte Opern, aber auch einige Songs aus den Roaring Twenties werden zu hören sein. Das Sängertrio wird von Tenor Daniel Kim komplettiert. Die Rundschau fragte bei den beiden Waffensen-Debütantinnen und beim Dirigenten Adrian Rusnak nach, was die Zuhörer erwartet.

Wie stellen Sie sich einen Auftritt in der Maschinenhalle eines Bauernhofes vor?
Adrian Rusnak: Da ich diese Hofkonzerte bei der Familie Holsten bereits im dritten Jahr leite, weiß ich, dass dieser Konzertort ganz fantastisch zu der gespielten Musik passt. Die Halle wird von der Familie mit viel Liebe zum Detail hergerichtet und erinnert nur noch in Grundzügen an die Maschinen. Vielleicht reicht das für die Vorstellung der Gäste, die uns noch nie besucht haben.
Tijana Grujic: Ich finde so etwas sehr spannend. Ich hatte schon mal Gelegenheit, auf einem Gut zu singen, genauer auf einem Opernfestival in Gut Immling in Bayern. Ich finde zauberhaft, wenn sich Natur und Kunst verbinden. Ich fand auch sehr entspannend, die Tiere zu beobachten und ganz außergewöhnliche Kulisse zu haben. Das ist mehr Urlaub als Arbeit. Deshalb freue ich mich sehr auf die Konzerte in einer rauen Maschinenhalle. So etwas ist doch außergewöhnlich und aufregend. Das Publikum findet das auch sehr extravagant und kann die Musik noch intensiver genießen.
Patrizia Häusermann: Eine ungewöhnliche Location bringt oft ganz besondere Konzerterlebnisse. Man weiß zwar manchmal vorher nicht, was einen erwartet, aber manchmal ergibt dies einen ganz besonderen Zauber. Ich bin sehr gespannt! Das Publikum erlebt Musik in so einer Umgebung sicherlich anders als in einer Konzerthalle oder einem Theater. Die Umgebungsgeräusche sind anders, der Geruch, das Licht. Vielleicht ist man auch näher an den Künstler, als in einem klassischen Konzertaufbau.

Meinen Sie, dass das Publikum hier anders reagiert?
Rusnak: Die familiäre Stimmung, das gemütliche Beisammensein und nicht zuletzt der Konzertort lassen die Besucher ausgelassen und beschwingt durch den Abend gehen. Mit etwas Humor und vielen wunderbaren Künstlern ist mit Sicherheit für jeden etwas geboten. Das zeigen die Zuhörer gerne mit fröhlichem Applaus, Mitsummen oder Staunen.

Haben Sie ein Lieblingsstück im Programm? Und wenn ja, wieso?
Rusnak: Ein Lieblingsstück habe ich nicht, aber ich freue mich besonders auf die Duette. Dieses Jahr haben wir die Sopranistin Tijana Grujic und die Mezzosopranistin Patrizia Häusermann dabei. Die beiden werden mit ihren tollen Stimmen in den Duetten wunderbar harmonieren. Auch unser Tenor Daniel Kim bereitet mir große Freude mit seiner Sangeskunst. Einige Besucher werden ihn aus vorangegangen Jahren bestimmt noch kennen.
Grujic: Ich finde wunderbar, die Duette mit meine Kollegin Patrizia Häusermann zu singen. Das Blumenduett aus der Oper Lakmé ist besonders schön. Natürlich die Mondarie aus „Rusalka“ wird wunderbar mit der Natur korrespondieren.
Häusermann: Im Programm sind nur Lieblingsstücke! Aber besonders das Blumenduett berührt mich mit seiner perfekten Harmonie sehr. Es ist wunderschön.

Was verbindet Sie mit Waffensen oder einem Wochenende auf dem Lande?
Rusnak: Da mein Vater, der Geiger Vasilij Rusnak, bereits seit 19 Jahren fester Bestandteil der Hofkonzerte bei der Familie Holsten ist, ist dieser jährliche Besuch in Waffensen schon lange Pflicht. Und jedes Jahr sind der Besuch, die Vorbereitungen und die Konzerte ein echtes Highlight in meinem Kalender. Für mich fühlt es sich an wie ein Kurzurlaub gepaart mit dem, was ich am liebsten mache: Musik für die Menschen.
Grujic: Ich bin ein Naturmensch: Auch wenn ich in der Stadt lebe, ich renne immer in die Natur. Ein Spaziergang im Wald ist der Balsam für die Seele, und umso mehr freue ich mich auf Waffensen.
Häusermann: Ein Wochenende auf dem Lande, danach sehne ich mich und ich freue mich, diesen Sommer Zeit in der Natur und in einer ländlichen Umgebung zu verbringen.

Ist im heißen Sommer ein luftiger Auftritt nicht viel angenehmer, als in einer stickigen Konzerthalle?
Grujic: Klar! Was ist schöner, als eine zauberhafte Arie aus „Rusalka“ beim Sternenhimmel in wunderschöner Natur zu singen? Das ist doch nicht nur der Genuss für das Publikum, man genießt selbst als Künstler die Musik intensiver und tiefer und erlebt die Emotionen viel präsenter.
Häusermann: Zum Glück sind die meisten Konzerthallen mittlerweile klimatisiert. In einer Konzerthalle ist man von der Außenwelt abgeschnitten und erschafft sich eine eigene Konzertatmosphäre. Im Gegensatz dazu kann man sich in einem luftigen Ambiente einer offenen Spielstätte von der Natur und der Umgebung inspirieren lassen. Der Sommerabend wird also Teil der Kulisse und kann zur Stimmung beitragen. Wir hoffen natürlich auf schöne, romantische, laue Abende.

Mehr Informationen sowie vereinzelte Restkarten gibt es per E-Mail an info@schloms-hof.de. Die Vorstellung am Samstag ist jedoch schon vollständig ausverkauft.

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