Ratsgymnasiasten zwei Wochen zu Gast in Mexiko

Auf den Spuren der Azteken

Die Rotenburger Ratsgymnasiasten waren beeindruckt von der Pyramidenanlage von Teotihuacu00e1n.
 ©Rotenburger Rundschau

Rotenburg (r/db). Zum Gegenbesuch nach Mexiko aufgemacht hatten sich 25 Schüler des Ratsgymnasiums, nachdem die mexikanischen Freunde im Juni vergangenen Jahres für zwei Wochen in Rotenburg gewesen waren. Die Schüler reisten begleitet von ihren Lehrern Frauke Brieger und Ignacio Mujica zwei spannende und lehrreiche Wochen in einer der größten Städte der Welt.

Neben dem Unterrichtsbesuch an der Deutschen Schule Alexander von Humboldt, einer der renommiertesten Auslandsschulen in Mexiko, die erst vor einiger Zeit ihr 120-jähriges Bestehen gefeiert hat, standen vielfältige Ausflüge inner- und außerhalb von Mexiko-Stadt auf dem Programm.

Die Besucher aus Rotenburg waren beeindruckt von der Pyramidenanlage von Teotihuacán, genossen bei schönstem Wetter eine Stadtrundfahrt durch die Megalopolis, deren Ursprünge zurückgehen auf die in einem See errichtete Haupstadt der Azteken, Tenochtitlán, auf deren Trümmern die spanischen Eroberer schließlich ihre kolonialen Bauten errichteten.

Geschichte, wohin man schaut und ein Nationalgefühl, dass sich zum Beispiel in riesigen mexikanischen Fahnen ausdrückt. So wurden bei der offiziellen Begrüßung der Rotenburger Gäste in der deutschen Schule ganz selbstverständlich die Fahnen beider Länder gehisst und die Nationalhymnen gesungen. Für die Ratsgymnasiasten eine etwas ungewohnte Ehre.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten vor Ort stand aber die Kunst. Der Austausch zwischen dem Ratsgymnasium und der deutschen Schule, der alle zwei Jahre im Wechsel mit dem St.-Viti-Gymnasium in Zeven stattfindet, wird finanziell gefördert vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) in Bonn unter der Bedingung, dass beide Seiten an einem thematischen Projekt arbeiten.

Nachdem die deutschen und mexikanischen Schüler sich im Juni vergangenen Jahres bereits intensiv mit den Worpsweder Malern und vor allem Paula Modersohn-Becker beschäftigt hatten, stand nun die berühmte mexikanische Malerin Frida Kahlo im Zentrum der Arbeit.

Deren ehemaliges Wohnhaus in Coyoacán, mittlerweile ein Museum, haben die Schüler gemeinsam mit den Mexikanern besucht und der wunderschöne Garten im Innenhof des Hauses bewundert. Diego Rivera, der berühmte mexikanische Maler und Ehemann Fridas hat zu seiner Zeit der Künstlerkolonie in Worpswede einen Besuch abgestattet. „El mundo es un pañuelo”, wie es auf Spanisch heißt, „die Welt ist ein Taschentuch“. Auf den auf die Azteken zurückgehenden Kanäle mit den „chinampas“, künstlich angelegten Inseln, begaben sich die Schüler im Anschluss an den Besuch im Frida-Kahlo-Museum auf eine Tour in farbenprächtigen kleinen Booten, den „trajineras“ und staunten über das Gewimmel auf dem Wasser.

Von diversen Essensangeboten über indigenes Kunsthandwerk und sogar den berühmten „mariachis“, mexikanischen Musikgruppen, konnten sie auf den Kanälen so gut wie alles erstehen. „Die Boote der feilbietenden Händler machten einfach an unseren Booten fest, und schon konnte man seinen Hunger und Durst stillen“, berichtet Brieger.

Das Kunstprojekt mündete schließlich in einer gemeinsamen Arbeit angeleitet von den mexikanischen Kunstkollegen unter dem Motto „Frida trifft Paula“. Die von den Ratsgymnasiasten angefertigten Ausschnitte von Bildern Paulas zeigen, dass sie sich von der unglaublichen Farbigkeit Mexikos haben anstecken lassen.

Auf Fahrten durch das Land haben die Jugendlichen aber auch die Schattenseiten dieses kulturell so reichen Landes zumindest aus dem Reisebus sehen können und haben dankbar erkannt, dass sie in einem Land leben, in dem es diese ausgeprägten sozialen Unterschiede nicht gibt, so Brieger. „Was die Schülern aber am meisten beeindruckt hat, war die übergroße Herzlichkeit und Gastfreundschaft ihrer Gastfamilien und Gastgeschwister.“ Am Ende der Reise hörten die Schülern aus vielen Mündern der Gastgeber „Mi casa es tu casa“, auf deutsch: „Mein Haus ist dein Haus“.

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