Stadt und Polizei halten an Regeln zur Maitour fest - Von Sünje Loës

Auf der Linie

Archivbild: Karen Bennecke
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Rotenburg. Seit vielen Jahren pflegen zahlreiche Menschen aus Rotenburg und Umgebung die Tradition, im Rahmen der sogenannten Maitour zum Bullensee zu pilgern, um es sich dort einen Tag lang gut gehen zu lassen. So wird es auch am kommenden Mittwoch sein – allerdings erneut unter den Bedingungen, die Stadt und Ordnungshüter vorgeben. „Wir wollen niemandem den Spaß verbieten“, machte Bürgermeister Andreas Weber beim Pressegespräch am Donnerstag klar. „Aber wir wollen einen Rahmen bieten und es für alle angenehm gestalten.“

Mit „alle“ sind ausdrücklich nicht nur die Teilnehmer der Wanderung gemeint, sondern auch die Anwohner an der Strecke, die vor der Regulierung 2016 teilweise massiv gelitten hatten – unter Lärm und Dreck, verursacht durch die Teilnehmer der Wanderung, von denen zahlreiche stark alkoholisiert und manch einer sogar aggressiv war. Das habe sich gebessert, weshalb Stadt und Polizei bei ihrer Linie bleiben, sind Weber und Hauptkommissar Thomas Bunke von der Polizei einig. Auch in diesem Jahr ist demnach das Konsumieren und Mitführen alkoholischer Getränke sowie von Glasflaschen und Trinkgläsern auf einem Teil der Strecke untersagt. Ab dem Kreuzungsbereich Mühlenstraße/Verdener Straße und Brauerstraße gilt das Verbot für eine Reihe von Straßen, einschließlich des gesamten Siedlungsgebiets zwischen Stockforthsweg und Bachstelzenweg. In dem Bereich, den Interessierte unter www.rotenburg-wuemme.de einsehen können, kann ein Verstoß gegen diese Auflagen mit bis zu 200 Euro Zwangsgeld geahndet werden. Klar ist aber auch, dass sowohl Stadt als auch Polizei auf die Eigenverantwortung der Teilnehmer setzen. Ziel sei es, möglichst wenig direkte Begleitung vornehmen zu müssen. Bunke versicherte zudem, dass die Polizei mit Augenmaß vorgehen werde, genau wie in den vergangenen Jahren zuvor auch schon. Niemand würde den Passanten aufhalten und mit einem Zwangsgeld belegen, der nur mit einem Kasten Bier auf dem Weg zum Grillen bei Freunden sei, erklärte er.

Der Hauptkommissar bat eindringlich jedoch auch noch einmal alle Teilnehmer, auf sich selbst aufzupassen und eventuell nicht nur den letzten, sondern auch den vorletzten Schnaps wegzulassen. Im vergangenen Jahr war es gerade zu vorgerückter Stunde zu Schlägereien am Bullensee zwischen stark alkoholisierten Feiernden sowohl mit der Polizei, als auch mit Menschen von außerhalb gekommen. Letztere waren offenbar einzig und allein angereist, um sich vor Ort prügeln zu können: Aus ihren Autos hätten sie sich ins Getümmel gestürzt, berichtete Bunke. Er rief daher dazu aus, handlungsfähig und bei einigermaßen klarem Verstand zu bleiben. Möglich ist allerdings auch, dass die Niedersächsischen Landesforsten in diesem Jahr aufgrund der großen Trockenheit den Wald sperren. Darauf habe die Stadt keinerlei Einfluss, so Weber. Daher hoffe man auf ein wenig Regen im Vorfeld. In jedem Falle aber ist das Anzünden von Feuern jeder Art, auch zum Grillen, ja sogar das Rauchen, untersagt. Dies gilt nicht nur direkt im Wald selbst, sondern auch auf dem Parkplatz und den Grünflächen am Bullensee. Durch die enorme Trockenheit könnte ein Funke genügen, um einen Waldbrand auszulösen, weshalb auf strikte Einhaltung geachtet werden wird. Polizei und Stadt weisen daher darauf hin, dass jeder Teilnehmer eindringlich darum gebeten wird, seinen Müll wieder mitzunehmen. Dies gilt in besonderer Weise für Glasflaschen. In den vergangenen Jahren waren immer wieder Scherben liegengeblieben. Sie können nicht nur bei Badegästen zu schlimmen Schnittverletzungen führen, sondern auch gleich einem Brennglas, die Sonne bündeln und so ebenfalls zu einem Brand führen. Um den Müll, der auf der Strecke anfällt, kümmern sich die Bewohner des Hartmannshofes, auf dem in diesem Jahr auch die Bändchen erworben werden können. Das so eingenommene Geld geht komplett an die Einrichtung. „Dies ist keine Einladung, einfach alles wegzuwerfen“, verdeutlichte Andreas Weber. „Aber irgendwas fällt ja immer runter.“

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