VON LUCIA GEFKEN

Per Rennrad durch den Landkreis

Neun Rennradrouten führen zukünftig durch die abwechslungsreiche Landschaft des Landkreises.
 ©Touristikverband

Touristikverband sucht Testfahrer für die neuen Rennradrouten

Rotenburg – Dass der Landkreis Rotenburg mit den 24 Nordpfaden eine tolle Wanderregion ist, dürfte allgemein bekannt sein. Doch nun plant der Touristikverband Rotenburg den nächsten großen Wurf: neun Rennradrouten zwischen 40 und 180 Kilometern Länge quer durch den Landkreis Rotenburg.

Bereits im vergangenen Jahr kündigte Udo Fischer, Geschäftsführer des Touristikverbands, das Rennradprojekt an, wobei konkrete Streckenführungen damals noch nicht bekannt waren. Mit der Umsetzung dieses Projekts geht für Fischer laut eigener Aussage ein großer Wunsch in Erfüllung: „Ich bin selbst begeisterter Rennradfahrer und habe seit knapp zehn Jahren vor, Rennradrouten für den Kreis Rotenburg zu entwickeln.“ „Aufgrund der Größe unseres Landkreises haben wir hervorragende Voraussetzungen: Weite Strecken, wenige Städte, landschaftlicher Wechsel und dazu haben wir den Wind noch, der insbesondere als Gegenwind eine Herausforderung fürs Rennradfahren ist“, erläutert Fischer seine Idee hinter dem Projekt und ist sich sicher, mit dessen Umsetzung das Potenzial des „Rennradtourismus“ im Landkreis zukünftig gut auszuschöpfen. Für die Umsetzung hat sich der Touristikverband Unterstützung ins Boot geholt. Phillip Holtermann aus Unterstedt, der unter anderem auch als Tourguide auf Kreuzfahrtschiffen arbeitet, ist seit April federführend für die Ausarbeitung der Routen zuständig und konnte den anwesenden Vertretern der Kommunen, Tourist-Infos, Dehoga und ADFC Rotenburg die geplanten Halbtages- und Tagesetappen sowie eine „Königsetappe“ auf einer Infoveranstaltung des Touristikverbands im Juni vorstellen. Holtermann wurde die Arbeit im Vorfeld nicht leicht gemacht. Die Strecken mussten möglichst auf gut asphaltierten Straßen entlangführen, die wenig Verkehr und keine benutzungspflichtigen Radwege aufweisen. Insbesondere die zahlreichen vorhandenen Radwege im Landkreis machten die Suche nach passenden Straßen zu einer großen Herausforderung, betont Fischer. Dazu sollten alle Routen als Rundkurs und mit guter Anbindung an einen Bahnhof angelegt werden. Und weil das an Schwierigkeitsgrad noch nicht reichte, sollten alle Rundkurse auf rund zwei bis fünf Kilometern mit mindestens einer weiteren Rennradroute verbunden sein. Selbstverständlich mussten alle Touren auch landschaftlich jede Menge Abwechslung bieten. Um passende Routen dafür zu finden, ist Holtermann die möglichen Rundkurse selbst abgefahren – meist per Rad, hin und wieder auch mit seiner Schwalbe. Dabei sei es laut Fischer hilfreich gewesen, dass Holtermann den Landkreis sehr gut kennt und persönlich auch gerne mit dem Rennrad unterwegs ist. Das vorläufige Ergebnis sieht vielversprechend aus. In allen vier Himmelsrichtungen sind jeweils zwei Rundkurse auf der Landkarte des Landkreises eingezeichnet, eine größere mit mindestens 100 Kilometern Länge für Ausdauertrainings und eine kürzere, rund 40 bis 70 Kilometer lange Runde für Einsteiger oder Feierabendfahrer. Somit finden sich auch südlich von Rotenburg – bei Visselhövede – zwei entsprechende Routen. Dazu kommt die Königsetappe, die auf über 180 Kilometer quer durch den gesamten Landkreis, also bei Visselhövede, Rotenburg, Zeven, Bremervörde und Tarmstedt entlangführen wird. Teilweise werden bei allen Routen die größeren Kernorte ausgespart oder umfahren, um den Rennradfluss und das Tempo nicht zu stoppen oder negativ zu beeinflussen. Mit der Bandbreite der Strecken sollen alle Alters- und Fitnessstufen bedient werden. Die Routen werden zukünftig digital verfügbar und zum Beispiel über Komoot abrufbar sein, eine Beschilderung wie bei den Nordpfaden sei laut Fischer nicht angedacht. Auch Karten sind nicht vorgesehen, maximal ein Prospekt zur Bewerbung des Projekts sei geplant, ähnlich wie die Übersichtskarte für die Nordpfade. „Rennradfahrer wollen keine Karte mitnehmen. Sie laden sich die Routen auf ihre mobilen Endgeräte und rufen sie während der Fahrt dort ab“, ist sich Fischer sicher. Dadurch wird auch der Pflegeaufwand für Beschilderung und Co. auf ein Minimum gehalten. Der Aspekt der Nachhaltigkeit sei ebenfalls ausschlaggebend für diese Überlegung gewesen. „Definitiv ist das Projekt ein Projekt für die Menschen vor Ort. Wir machen immer Produktentwicklungen für die Menschen zur Lebensqualitätsverbesserung im Landkreis. Aber es geht hier auch darum, Radtouristen in den Landkreis zu holen und somit die Wertschöpfung und Wirtschaft zu unterstützen“, betont Fischer. „Wir haben hier gute Voraussetzungen, um künftig eine Rennrad-Destination zu werden.“ Die ersten positiven Rückmeldungen der Kommunen sind bereits eingetroffen. Trotzdem sind die geplanten Routen derzeit nicht final, man befinde sich in der Abstimmungsphase. „Wir haben kürzlich erst den Fidi-Boon-Wech in das Projekt eingebunden“, erklärt Fischer eine größere Änderung der ersten Entwürfe. Weitere Änderungen sind nicht ausgeschlossen. Jedoch ist Fischer optimistisch, dass er Ende des Jahres eine Fertigstellung der Radrouten kundgeben darf und damit bald viele Rennradfahrer im Landkreis unterwegs sein werden. Testfahrer gesucht Um erfolgreiche Strecken zu entwickeln, bittet der Touristikverband um Hilfe. Wer die neun Rennradrouten schon jetzt testen möchte, darf sich unter 04261/81960 oder per Mail unter fischer@tourow.de melden und die Strecken bereits jetzt erkunden.

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