Zum 17. Mal Oper und Operette auf dem Bauernhof - Von Karen Bennecke

Arien in der Scheune

Rita Haase (Landfrauen, von links), Matthias Dittrich (Volksbank), Carsten Hipp, Emmi Jessat (Landfrauen), Adrian Rusnak, Annelore Holsten mit Enkel, Jörn Ehlers, Hans-Jürgen Holsten, Martina von Ahsen und Doris Rethmeier (Landfrauen) sind von dem Konzept der Konzerte in der Scheune überzeugt. Foto: Karen Bennecke
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Waffensen. Es ist eine echte Erfolgsgeschichte, die dreitägige Veranstaltung „Oper und Operette auf dem Bauernhof“ des Niedersächsischen Landvolks. Die Verbindung von klassischer Musik und ländlichem Ambiente ist ein Publikumsmagnet, und auch die künstlerische Qualität lässt keine Wünsche offen.

Jetzt steht die 17. Ausgabe der Konzertreihe vor der Tür: Vom 30. Juni bis 2. Juli wird sie in Waffensen auf dem idyllischen Hof der Familie Holsten über die Bühne gehen.

Die künstlerische Leitung übernimmt dieses Jahr zum ersten Mal der junge Pianist und Dirigent Adrian Rusnak (31). Der in Kiew geborene Musiker hat in Hannover und Bremen studiert und ist in Waffensen kein Unbekannter. „Ich habe meinen Vater Laszlo Ruznak, der hier seit über zehn Jahren als Geiger dabei ist, immer begleitet,“ erklärt er. „Deshalb kenne ich den Geschmack des Publikums gut und weiß, wie alles läuft.“

Das bewährte Konzept will er „nicht grundsätzlich“ ändern. Der erste Teil des Konzerts werde sich wie bisher aus Opern-Arien zusammensetzen, „aber keine schwere Opernkost“, versichert Rusnak. Im zweiten Teil werde es klassische und moderne Operettenmelodien zu hören geben, „darunter auch einen ungarischen Block mit Arien aus ,Gräfin Mariza‘“. Auch die beliebten instrumentalsolistischen Stücke für Violine, Querflöte und Klavier werde man beibehalten. „Neu im Programm ist dagegen ein Medley aus ungarischen Zigeunerliedern“, verrät der junge Dirigent. Auch dieses Jahr darf sich das Publikum wieder auf hochkarätige Sänger und Musiker freuen. „Wir konnten die ungarische Sopranistin Szabina Schnöller und den mexikanischen Tenor Arturo Martin gewinnen,“ erzählt Rusnak. Als Bariton wurde der erst 23-jährige Züricher Aneas Humm verpflichtet. „Er hat eine unglaubliche Stimme“, schwärmt Rusnak, der den Sänger während seines Musikstudiums kennengelernt hat. Mit Humm erfüllt sich Rusnak den Wunsch, „auch ganz junge Sänger ins Boot zu holen“.

Die Instrumentalisten sind Laszlo Rusnak und die armenische Flötistin Arevik Khachatryan von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Mit von der Partie werden auch zwei Nachwuchsflötistinnen von der Kreismusikschule Rotenburg sein, Alexandra Wiese und Theresa Sauerland. Die Moderation wird – zum elften Mal – Martina von Ahsen übernehmen.

Bevor das Konzert losgehen kann, muss allerdings noch die Scheune leergeräumt werden, die traditionell als Theatersaal dient. „Jetzt stehen da noch der Trecker und andere Landmaschinen“, schmunzelt Hans-Jürgen Holsten. Drei Wochen vor Konzertbeginn beginnen die Aufbauarbeiten. Rund 20 fleißige Helfer, „alles Freunde und Verwandte“, so Annelore Holsten, packen jedes Jahr mit an. „Das Konzert ist eine richtige Familienzusammenführung,“ erzählt sie. „Wir haben dadurch viel mehr Kontakt als sonst.“ Auch im Ort selber gäbe es viel Unterstützung.

„Sonst komme ich mit Opern und Operetten eher selten in Berührung“, gesteht Jörn Ehlers, Vorsitzender des Landvolk-Kreisverbandes Rotenburg-Verden. „Aber die Atmosphäre hier ist einfach faszinierend.“ Auch Landvolk-Geschäftsführer Carsten Hipp freut sich, „dass unser Projekt beim Publikum so gut ankommt“.

Der Vorverkauf hat noch nicht begonnen, „aber wir haben schon über 1.000 Karten verkauft“, berichtet Annelore Holsten. „Viele Konzertbesucher kommen jedes Jahr wieder. Sie lassen sich auf unseren Verteiler setzen und sichern sich eine Karte, sobald der Termin feststeht.“ Knapp 500 Karten gibt es noch. Ab Montag, 24. April, bekommt man sie in allen Geschäftsstellen der Volksbank Wümme-Wieste. Der Preis pro Ticket beträgt 23 Euro.

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