118 aktive Ju-Jutsuka beim Landeslehrgang in Scheeßel

Für Schorsch

118 Sportler versammelten sich in Scheeßel, um an einem Lehrgang über die Verbindung von Ju-Jutsu und Krav Maga teilzunehmen.
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Scheeßel (r/acb). Es sollte etwas Besonderes für „Schorsch“ werden: Der Bezirks- und Landesvorstand hatte die Idee, für den verstorbenen Schorsch Riebartsch einen Gedächtnislehrgang zu konzipieren, der an seiner Wirkungsstätte beim TV Scheeßel angeboten werden soll. Zu seinen Ehren fand kürzlich der erste Gedächtnislehrgang statt, zu dem Sportler aus ganz Niedersachsen anreisten – 118 Aktive und viele Weggefährten, die aufgrund ihres Alters oder wegen Erkrankungen selbst nicht mehr aktiv mitmachen konnten.

Riebartsch hat seit Anfang der 1970er-Jahre das Ju-Jutsu nicht nur im Bezirk Lüneburg, sondern auch auf Landes- und Bundesebene entscheidend mitgeprägt. In Niedersachsen war er mehrere Jahrzehnte einer der wichtigsten Ansprechpartner für das Lehr- und Prüfungswesen. Am 13. Februar vergangenen Jahres ist Riebartsch nach längerer Krankheit im Alter von 94 Jahren verstorben. „Als Pionier des Ju-Jutsus verbleibt er in den Gedächtnissen der Ju-Jutsuka als überaus kompetenter und sympathischer Trainer, als immer sehr reger Funktionär und nicht zuletzt als guter Freund“, heißt es von Seiten des Vereins.

Referent des ersten Lehrgangs war Stefan Matthießen aus Wolfsburg. Er ist Träger des fünften DAN JJ und Krav Maga Instructor. Inhaltlich ging es um die Verbindung zwischen den Sportarten: Selbstverteidigung für die Straße, um die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten zwischen Ju-Jutsu und Krav Maga aufzuzeigen. „Ein Thema, das offensichtlich sehr interessierte, denn die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt“, so der TV Scheeßel weiter.

Im theoretischen Teil ging der Referent kurz auf die Herkunft, die geschichtliche Entwicklung und die Zielsetzung im Krav Maga als Selbstverteidigungssystem ein. Bei Musik ging es dann mit lockeren Aufwärmspielen in den aktiven Teil über. Gleichgewicht und Kraft mussten dabei in Einklang gebracht werden, ohne die eigene Stabilität zu verlieren. Druck- und Ziehübungen mit den Händen und gegen die Handflächen machten den Aktiven viel Spaß.

Dann legten die Teilnehmer die Handpratzen und die großen Schlagpolster an. „Sinnvolle und schweißtreibende Übungen, die im weiteren Verlauf auch unter Stress und mit Störaktionen ausgeführt wurden, forderten einiges von den Aktiven“, berichten die Organisatoren. Bei den Schlagangriffen ging Matthießen nach der Abwehr des Angriffs auf die sofortige und unmittelbare Gegentechnik ein. „Ein überaus wichtiges Kriterium der Selbstverteidigung, um dem Angreifer nicht offen gegenüber zu stehen.“

Einen Würgeangriff müsse man „frühzeitig abwehren, bevor der Angreifer die Hände am Hals hat“, erläuterte der Referent. Wenn die Hände aber schon am Hals sind, müsse nicht unbedingt das „Sprengen“ aus dem Prüfungsprogramm durchführt werden, sondern es gibt Alternativen, die Matthießen den Teilnehmern ebenfalls aufgezeigt hat. Diese führten die Übungsabläufe im weiteren Verlauf unter erschwerten Bedingungen durch, in dem ein Ju-Jutsuka einen anderen auf dem Rücken trug und dann die Übungen ausführte. „Das macht viel Spaß, aber ist richtig anstrengend. Sicherlich eine gute Idee für das Training zu Hause“, sagte einer der Teilnehmer. Die Übungsabläufe und Angriffstechniken wurden immer wieder verändert, sodass auch gegen „Schwitzkasten“ oder Messerangriffe in der Nahdistanz geeignete Abwehrtechniken geübt wurden.

„Ein besonderer Dank gilt dem Ausrichter vom TV Scheeßel, Philipp Pfau mit seinem Team, und Stefan Matthießen, der es in seiner lockeren und kompetenten Art und Weise verstand, die vielen Ju-Jutsuka vier Stunden intensiv unter Dampf zu halten“, so der Verein.

Weitere Information sind unter www.tv-scheessel.de Abteilung Ju-Jutsu/Karate zu finden.

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