Scheeßel (age). „Nun ist es geschafft. Der Tag auf den ihr so lange hingearbeitet habt, ist endlich gekommen“, meinte Christian Birnbaum, Schulleiter der Eichenschule, in seiner Festansprache. 124 Schüler des Gymnasiums haben ihr Abitur bestanden. Im Beisein von Eltern und Lehrern erhielten sie im Rahmen einer Feierstunde ihre Reifezeugnisse. Mit einem Notendurchschnitt von 2,48 war dieser Jahrgang etwas besser als sein Vorgängerjahrgang, 28 Schüler hatten eine eins vor dem Komma.
Besonders aufgefallen ist dem Schulleiter die Freundlichkeit und Fröhlichkeit der Abiturienten. „Ich habe viele interessierte Schüler kennengelernt, die bereit waren, sich für viele Dinge zu engagieren“, sagte Birnbaum. „Ihr seid begeisterungsfähig, auch wenn es zusätzliche Arbeit bedeutete.“ Besonders gefreut hat es den Schulleiter, dass die Schüler den Mut zu einer eigenen Meinung hatten. „Ihr seid kritische und meinungsmutige junge Menschen. Habt auch den Mut, eine falsche Entscheidung zu korrigieren. Setzt euch engagiert für die Gesellschaft ein und erhebt eure Stimme, wenn es nötig ist. Bei allem Unfug, der passiert, sind nicht nur die schuld, die ihn verursachen, sondern auch die, die ihn nicht verhindert haben“, betonte Birnbaum.
Landrat Herman Luttmann erzählte in seiner Ansprache, das 785 Schüler im Landkreis ein Abitur abgelegt haben. Davon sind rund 58 Prozent Mädchen. „Gute Ergebnisse sind auf gute Lehrer zurückzuführen“, erklärte er. Besondere Anerkennung verdienten diejenigen, die mit einem sehr guten Notendurchschnitt abgeschnitten haben. „All diejenigen, die nicht ganz so gut waren, möchte ich Mut machen: Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man es mit einer drei vor dem Komma zu einem abgeschlossenen Jurastudium und einer bescheidenen Karriere bringen kann“, ergänzte Luttmann. Eigenverantwortlich müsse man nun die schwere Entscheidung treffen, welches Studium man antritt. „Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Horizonte zu erweitern. Die Welt steht Ihnen weit offen. Erinnern Sie sich im Laufe der Zeit immer wieder einmal daran, dass das Leben wertvoll und einzigartig ist. Machen Sie etwas daraus, setzen Sie sich erreichbare Ziele. Greifen Sie nach den Sternen, aber verlieren sie dabei nicht die Bodenhaftung“, mahnte der Landrat. Für das Kollegium sprachen Esther Vollmer-Eicken und Carsten Janßen. „Der Erwartungswert eurer Zukunft ist nicht mathematisch zu berechnen. Manche werden einen Weg einschlagen, andere mehrere. Jeder wird aber seine Bestimmung finden“, so Janßen. „Es gehört Mut dazu, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und auch die Partei der Außenseiter zu ergreifen. Vor allen Dingen wenn etwas als unfair empfunden wird“, schloss sich Vollmer-Eicken an. Der Weg könne steinig sein und Erfolg sei nicht garantiert. Aber auch am Scheitern wachse man. „Habt Mut, die Welt in der ihr lebt, aktiv mit zu gestalten“, forderte die Lehrerin die Abiturienten auf. Für die Schüler sprachen Anne Klopp und Clare Moffatt sowie für die Eltern Dorothea Hebebrand. Dann kam der Moment der sehnlich erwarteten Verteilung der Reifezeugnisse. Besonders gute Ergebnisse erzielten neben Jakob Seiferth (0,9), Anne Britta Struß (1,1), Michelle Koban (1,1), Svenja Rosebrock (1,1), Carolin Boldt (1,2), Jost Detjen (1,4), Sophie Jasmin Homfeldt (1,4), Tristan Wahlers (1,4), Celina Brandt (1,5), Nina Brockmann (1,5), Charlotte Koopmann (1,5), Valea Ludwig (1,5) und Hannah Sophie Schröder (1,5). Für ein Stipendium zur Hochbegabten-Förderung des deutschen Volkes wurde Jakob Seifert vorgeschlagen. Die 1925 ins Leben gerufene Studienstiftung vergibt die mit Abstand bekanntesten und begehrtesten Stipendien zur Hochbegabten-Förderung. Bestnoten unter anderem in Mathematik, Chemie, Physik, Latein und Religion wurden mit Ehrungen belohnt. Ebenfalls wurde das besondere Engagement in der Theatergruppe, Musik soziales Engagement und der Sprötze-Betreuung ausgezeichnet. Musikalisch umrahmten das Schulorchester, Sticks and Drums und der Schulchor die Entlassungsfeier.