Eichenschule Scheeßel feiert Entlassung mit 126 Abiturienten

„Über Engagement freuen“

Am Ende hielten 146 glückliche Schüler ihr Reifezeugnis in den Händen. ©

Scheeßel (jl). „Eure Generation fordert zu Recht von unserer Generation, der Generation Eurer Eltern und Lehrer, ein entschiedenes Handeln zur Problemlösung ein. Ihr werdet jedoch bald die nächste Generation sein, die Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen muss und wird. Deshalb wünsche und erhoffe ich mir, dass ihr im Sinne des von mir dargestellten Reifeprozesses dieser Verantwortung gerecht werden könnt. Womöglich besser als wir. Doch so wie ich Euch kennengelernt habe, bin ich guten Mutes, dass euch das gelingen kann.“

Mit diesen Worten entließ Schulleiter Christian Birnbaum die Abiturienten der Eichenschule in ihre vorerst letzten Sommerferien. In seiner Rede zur Entlassung der jungen Erwachsenen rekapitulierte Birnbaum nicht nur die vergangenen Schuljahre, sondern auch die sozio-politischen Entwicklungen in Deutschland und weltweit, die nicht nur auf die Schulzeit der ehemaligen Schüler Einfluss genommen hätten, sondern auch auf deren Zukunft. „Hinzu kommen natürlich die drängenden Probleme unserer Zeit wie Klimawandel, Energiewende, zunehmender Populismus und eine von vielen wahrgenommene Verrohung des gesellschaftlichen Miteinanders“, so Birnbaum weiter. Die öffentliche Kritik an der politischen Situation, wie sie von jungen Menschen zum Beispiel bei den „Friday-for-future“ Demonstrationen geäußert wird, sieht Birnbaum durchaus auch in einem positiven Licht. „In der Vergangenheit ist untern anderem auch in Abiturreden häufig gefordert worden, dass sich die jüngere Generation stärker engagieren möge. Wir Älteren sollten uns daher zunächst über dieses Engagement der jungen Generation freuen“, meint Birnbaum.

Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse frischten dann Udo Grenz-Gieseke und Anke Janssen auf, die mit Anekdoten von gemeinsamen Klassenfahrten die Vergangenheit wieder lebendig werden ließen. So schienen den Schülern Pizza und Internetzugang auch in der Ferne die essenziellsten Bedürfnisse zu sein.

Allen Anwesenden gemein – Schülern, Eltern und auch Lehrern – war aber der Stolz auf das Erreichte und gleichzeitig die Erleichterung, dass es den Widrigkeiten und Hindernissen zum Trotz letzten Endes doch sehr gut gelaufen ist. Immerhin haben 19 der 126 Abiturienten einen Schnitt von unter 2,0 geschafft, eine bemerkenswerte Leistung. Doch nicht nur die leistungsstärksten aus dem Jahrgang wurden bei der Abschiedsfeier ausgezeichnet, auch Engagement in anderen Bereichen wurde honoriert. Sportliche und soziale Betätigung wie etwa im SOS-Team, im Sani-Dienst oder als Teil einer der vielen erfolgreichen Mannschaften der Schule sorgten dafür, dass mehr als 30 Schüler am Ende die begehrte weiße Rose für besondere Leistungen in den Händen hielten.

Auch der Landtagsabgeordnete Eike Holsten, der extra aus Hannover zur Entlassungsfeier angereist war, ließ es sich ob dieses Einsatzes nicht nehmen, den Schülern Respekt zu zollen. Über die sozialen Medien schreib Holsten den Schülern der Eichenschule wie auch allen Abgängern landesweit: „Feiert das ordentlich und macht was draus!“