Kirchengemeinde Scheeßel bereitet Frauengottesdienst vor

Das etwas andere Format

Schon die Vorbereitungen des Gottesdienstes zum Frauen-Sonntag sind für Bianca Schubert (v.l.), Sonja Kölkes, Sabine Besel, Sabine Böhm, Susanne Schenck-Nekarda, Johanna Schröder und Andrea Holsten eine Bereicherung. Foto: Heyne ©

Scheeßel – Sieben Frauen stecken die Köpfe zusammen. Zwei von ihnen lesen abwechselnd einen Text vor. Sonja Kölkes blendet dazu passende Fotos ein, die sie in den vergangenen Wochen aus eigenem Material und dem der anderen zusammengestellt hat. Am Ende sind alle begeistert: „Das passt prima“, so das Lob an die Helferin im Gottesdienst-Vorbereitungsteam.

„Unsere Talente ergänzen sich gut“, meint Andrea Holsten vom Scheeßeler Kirchenvorstand. Eigentlich sei schon die Vorbereitungsphase zum Frauengottesdienst der evangelischen Kirche so erfüllend, dass es sich unbedingt lohne. Am Sonntag, 18. September, geht das „etwas andere“ Gottesdienstformat, das laut ihrer Mitstreiterin Susanne Schenck-Nekarda die Vielfalt der Gottesdienst-Angebote in der Gemeinde ergänzen soll, in die zweite Runde.

Seit 30 Jahren einmal jährlich in der Hannoverschen Landeskirche fester Bestandteil, hatten Sabine Gerken und Schenck-Nekarda es schon lange auch für Scheeßel im Auge gehabt. Im vergangenen Jahr wurde es erstmals realisiert – und gut angenommen. „Und das, obwohl wir mit dem Thema Gewalt ein schwieriges Thema zum Einstieg hatten“, so Holsten. Denn für die Themen, Abläufe und die Predigt, die die weibliche Perspektive aufnehmen sollen, werden vorgefertigte Materialien zur Verfügung gestellt, „die geben schon ziemlich gute Impulse“, so Bianca Schubert. Und sie regen zu eigenen Ideen und zur eigenen Ausgestaltung des Gottesdienstes, der in der Reihe „Abendz“ um 18 Uhr startet, an. Selbige zieht tendenziell ein jüngeres Publikum an, das äußerst interessiert ist, hat Holsten festgestellt. So werden in die geplante Veranstaltung neben neuen Liedern, von der Lauenbrückerin Anne Wahlers begleitet, auch eher ungewöhnliche Aktionen wie eine Körpermeditation zur Einstimmung Eingang finden.

„Die haben wir für uns ausprobiert und einfach für gut befunden“, so Holsten. Weitere Punkte, die so in einem „normalen“ Gottesdienst eher nicht zu finden sind, sind zum Beispiel Mitmachaktionen, die das große Thema „Spuren des Wandels“ auf eine ganz persönliche Ebene herunterbrechen. Andere Vorschläge der Ausgestaltung seien in Richtung Klimaschutz oder digitales Zeitalter gegangen. „Wir haben uns aber bewusst für die Schwerpunktsetzung ‚eigene Ressourcen‘ entschieden, die an den Lebenswelten jedes Einzelnen andockt“, so Holsten.

So sollen die Besucher den Gottesdienst nicht konsumieren, sondern mit eigenen Erfahrungen und Anregungen aktiv mitgestalten. Dabei seien auch Teilnehmer aus den kooperierenden Gemeinden Lauenbrück und Fintel und selbstverständlich auch Männer ausdrücklich willkommen, betonen die Organisatorinnen. „Vielleicht finden wir nächstes Jahr, wenn die Einladungen zu den Planungstreffen etwas langfristiger rausgehen können, sogar Mitstreiterinnen aus den anderen beiden Gemeinden“, wünscht sich Schenck-Nekarda.

Pastorin Johanna Schröder ist schon jetzt überzeugt, dass der Abend ein Erfolg wird – auch in puncto Besucherzahlen: „Wie die meisten von uns lade ich etwas offensiver zu diesem Gottesdienst ein, einfach, weil ich weiß, dass es einer der besten wird – bei so vielen Köpfen und Herzen, durch die er gegangen ist.“ Der Ausklang der rund einstündigen Veranstaltung findet informell bei Getränken und Knabbereien vor der Kirche statt.  

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