Scheeßel (r/acb). Es tut sich was in der Scheeßeler Wassermühle: Dort sucht Otfried Preußlers Krabat Arbeit und ein neues Zuhause. Unter dem Titel „Kra Kra Krabat“ laden die Wagabunten, eine Kooperation der Rotenburger Werke mit der Hochschule für Künste Ottersberg, zu einem integrativen Theaterprojekt ein. Theater-Liebhaber und die, die neugierig auf Experimentelles sind, können sich am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Juni, jeweils ab 16 Uhr ansehen, ob er bei seiner Suche Erfolg hat.
Gefördert wird das Spektakel von der Aktion Mensch, außerdem erhält es Unterstützung vom Förderverein Scheeßeler Mühle. „Wenn so viel kreative Tatkraft aufgebracht wird, kann nur Gutes dabei herauskommen. Der Besuch wird sich lohnen, weil allein die Location des alten Mühlengebäudes inspiriert und eine aufregende Kulisse darstellt“, verkünden die Organisatoren.
Seit März probt die Theater-Gruppe im Luther-Haus auf dem Kalandshof und von Mal zu Mal wächst und gedeiht die Inszenierung, denn jeder Akteur kann sich mit eigenen Ideen und Impulsen einbringen. Die Handlung bietet wahrhaft Rätselhaftes, zumal es in der Mühle, wie es heißt, nicht mit rechten Dingen zugeht. In der Geschichte geht es um Macht, Magie und wahre Liebe. Musikalisch bereichern Karin Christoph (Violine und Gesang) und Reinhard Röhrs (Kontrabass) die Inszenierung und sorgen für rhythmisch-spannungsvolle Effekte. Selbstgebaute Masken und ausdruckvoller Tanz geben der poetischen Erzählung eine besondere Dynamik. „Es ist ein integratives Theater-Erlebnis für die ganze Familie“, teilen die Veranstalter mit. Das Ensemble der Wagabunten um Christiane Reich-Ludwig und Joachim Reich, Dozent an der HKS Ottersberg, ist eine bunte Truppe. Nicht zum ersten Mal kommen Studierende aus Ottersberg und Menschen mit und ohne Behinderung zu dieser Interaktion zusammen. Es gab bereits Theaterprojekte mit literarisch populärem Stoff, unter anderem von Michael Ende. Auch bei La Strada in Rotenburg taucht immer wieder ein Walking Act aus der Formation der Wagabunten auf. „Mit der nötigen Verrücktheit und Spielfreude machen sich alle Akteure nun an den turbulenten Stoff Preußlers“, heißt es weiter. Karten für acht Euro beziehungsweise fünf Euro gibt es an der Tageskasse. „Einfach rechtzeitig erscheinen, sich ein Getränk nehmen und das Mühlengebäude schon einmal vorab in Augenschein nehmen, bis sich der Vorhang hebt zu Kra Kra Krabat“, empfehlen die Akteure.