Scheeßel (acb). Sicherheit ist eines der zentralen Themen des diesjährigen Hurricane-Festivals auf dem Eichenring gewesen. Was kann man in Zeiten des Terrors tun, um die Gefahr so gering wie möglich zu halten – kürzliche Konzerte wie das der amerikanischen Sängerin Ariana Grande in Manchester oder der Terroralarm auf dem Rock am Ring-Festival in Nürnberg im Hinterkopf? Natürlich ist man nicht gänzlich gefeit vor Anschlägen, aber die Polizei war in diesem Jahr gut vorbereitet und zeigte dauerhafte Präsenz – und das nicht nur auf dem Festivalgelände.
Bereits an den Zugängen warteten schwer bewaffnete Beamte mit Maschinenpistolen und vermittelten den Besuchern „wir sind da, wir kümmern uns“. Und auch auf dem Gelände standen immer wieder Polizisten in Gruppen Rücken an Rücken, um so auf alle Himmelsrichtungen ein Auge zu haben. Es ist eine sehr offene Botschaft, die gut ankam: „Ich bin froh, dass hier so viele Polizisten sind, ich fühle mich dann besser und kann unbesorgter feiern“, sagt eine Besucherin.
Diese Meinung teilen viele, die Stimmung unter den Festivalgängern ist diesbezüglich einhellig positiv. Diesen Eindruck hatte auch Polizeisprecher Heiner van der Werp. „Es war ein ruhiges und sicheres Festival, die Polizei war mehr und anders bewaffnet, aber die Leute haben dies akzeptiert und kaum Kritik geäußert“, fasst er am Sonntag zusammen. Die Feiernden seien dankbar gewesen für die starke Präsenz. Auch die Taschenkontrollen beziehungsweise deren kurzfristige Beschränkung auf kleine Gürteltaschen von Veranstalter FKP Scorpio in enger Absprache mit der Polizei waren für die Besucher kein Problem. „Ich finde das eine gute Idee, dafür Daumen hoch“, erzählt eine junge Frau. „Man möchte ja ohnehin nicht den ganzen Tag eine riesige Tasche mit sich rumschleppen.“ Stattdessen gab es viele kreative Ideen, um wichtige Dinge zu verstauen. Für die durstigen Kehlen durften kleine Tetra-Paks auf das Gelände mitgenommen werden. Mithilfe von Klebeband bastelten sich viele kleine Umhängetaschen – Verzeihung, Umhängeflaschen. Dennoch gab es auch einige Beschwerden: zu wenig, zu lasch, kritisierten viele bereits am Freitag die Kontrollen am Eingang. Drei junge Frauen standen sogar ohne ihre Bändchen plötzlich mitten auf dem Festivalgelände – dabei haben sie lediglich die Bändchenausgabe gesucht. „Ein Mitarbeiter hat uns irgendwann angehalten und gefragt, wie wir auf das Feld gekommen sind, das wir doch gar nicht hier sein dürften“, erzählt eine von ihnen. Dabei hätten die Frauen sehr offensichtlich noch ihre Festivaltickets in den Händen gehalten und sich ständig suchend umgeblickt. „Aber uns hat auch niemand aufgehalten, wir wurden nichts gefragt.“ Ein paar Besuchern gelang es zudem, ungesehen zwei Bengalos auf das Gelände zu schmuggeln und das handliche Feuerwerk und dort zu zünden. Alles in allem war es aber ein ruhiges Festival, die Besucher feierten ausgelassen und fröhlich – dem obligatorischen Matschwetter zum Trotz.