Museumsreferentin Krull gewinnt neue Einblicke

„Ich habe Blut geleckt“

Heimatmuseumsreferentin Jessica Krull am Webstuhl zwischen Schiffchen, Spule und schnellen Grifftechniken
 ©Christine Duensing

Scheeßel (cd). „Das ist übrigens ein Webstuhl“: Um bei Führungen über das Scheeßeler Heimatgelände nicht mit platten Floskeln und leeren Worthülsen um sich werfen zu müssen, und nicht zuletzt auch aus eigenen Interesse an der Sache hat sich Museumsreferentin Jessica Krull einen Platz gesichert – und zwar an einem der Webstühle im Weberhaus. Seit einigen Abenden lernt sie im Kurs des Heimatvereins Niedersachsen Scheeßel etwas über die alterwürdige Kunst des Webens. Und sie hat Blut geleckt.

„Eigentlich bin ich absolut kein Handwerksmensch“, gesteht sich Krull ein, „doch mit dem Weben hat es von Anfang an recht gut geklappt.“ Margret Ruchaller, Leiterin des Webkurses, habe ihr – wie auch den anderen Teilnehmern – einleitend die wichtigsten Details der Handarbeit erklärt. „Man hilft sich aber auch untereinander, Betreuerinnen gibt es auch noch. Die Gruppe ist ganz gemischt aus geübten Weberinnen und absoluten Neulingen, wie ich einer bin“, so Krull.

Zwischen Schiffchen, Spulen sowie Webgriffen und -tritten entstehen kleine und größere Werke, im Fall der Museumsreferentin ein hellblauer Sofakissenbezug. Fürs Erste Herausforderung genug, meint Krull mit einem anerkennenden Schmunzeln: „Andere wagen sich auch schon an gestreifte oder Karo-Muster, an das Vorfertigen von Webketten und an den Schnell-Webstuhl.“

Die Webabende auf dem Heimathausgelände sind gut besucht, wer Interesse am Einsteigen hat, kann sich melden und nachfragen. „Jeder, der Lust hat oder neugierig ist, kann auch gern einfach mal vorbeikommen, um sich das ganze Prozedere anzuschauen“, schlägt Leiterin Ruchaller vor.

Etwa seit einem Monat ist die 39-Jährige erst im Beeke-Ort ansässig und tätig. Eingelebt habe sie sich aber bereits. „Ich fühle mich allerseits sehr herzlich aufgenommen hier in Scheeßel, und die Arbeit rund um das Heimatmuseum bringt jede Menge Spaß. Christine Behrens unterstützt mich und hilft mir bei der Einarbeitung, wo sie nur kann“, sagt Krull erfreut. Auch ihr Büro hat sie schon bezogen, auf dem historischen Gelände, im Gebäude des Webhauses, direkt hinter dem Ernst-Müller-Scheeßel-Zimmer.

Nicht nur beim Webkurs will Jessica Krull den Teilnehmern und Veranstaltern neugierig über die Schultern schauen. „Auch dem Blaudruck-Team werde ich auf jeden Fall einen Besuch abstatten“, ist sich die Heimatmuseumsreferentin sicher.

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