Scheeßel. Mitten im Orient landeten die Zuschauer in dem Theaterstück „Scheherazades Rache“ der Theater-AG des fünften Jahrgangs der Eichenschule. Die Premiere war bunt und glanzvoll, der Theatersaal fast ausverkauft und die Besucher geizten nicht mit Applaus für die hervorragende Leistung der jungen Laienschauspieler.
Viel Gelächter war zwischendurch zu hören: Wer glaubte, die Geschichten aus 1001 Nacht zu kennen, erlebte eine humorvolle, mitreißende und spannende Neuinterpretation. So manche Überraschung hielten die jungen Akteure bereit. Unter der Leitung von Gisela Heyber boten sie Theater auf hohem Niveau, in dem förmlich orientalische Stimmung in der Luft lag. Beeindruckend waren nicht nur die Leistungen der Eichenschüler, sondern auch die Kostüme und die Tanzeinlagen mit orientalischem Touch. Einstudiert hatte die Tänze Kirsten Domin von der Tanz-AG. Isabella Bruns, Hanna Wesseloh, Noa von Fehling und Robin Grace Moffatt untermalten das Stück gekonnt musikalisch. Einige der Akteure hatten mehrere Rollen übernommen.
In der fantasievollen Geschichte geht es um den mächtigen Fürsten Scheherban (Joshua Riech, Emma Strauß), der Frauen hasst, weil seine Ehefrau (Hanna Weseloh) eine Anordnung von ihm missachtet hatte. Kurzerhand ließ er sie köpfen. Fortan möchte er jede Nacht eine neue Braut, die am nächsten Morgen ihr Leben lassen muss. Bald gibt es kaum noch junge Frauen, nur noch Scheherazade (Noa von Frieling, Leandra Gerken, Nina Busch) und ihre Schwester Dunjazade (Lina Huthmann, Thea Meyer, Isabella Bruns). Die beiden haben nun alle Hände voll zu tun, den grausamen Fürsten mit ihrer Erzählkunst davon abzuhalten, sie zu töten. Scheherazade erzählt orientalische Märchen in der Nacht so lebendig, dass die Geschichten auf der Bühne zum Leben erwachen. Ein schillernd-buntes, verwirrend-packendes und zugleich wunderbar komisches Abenteuer beginnt, in dem auch ein fliegender Teppich, ein Zauberapfel und ein verschlafender Kadi (Emily Böttjer) vorkommen. In einem Streitfall zwischen zwei befreundeten Kaufleuten fällt er ein falsches Urteil. Ein kleiner Kadi (Lukas Dettmer) spielt danach mit seinen Freunden den Prozess nach – und mit klarem Urteilsvermögen lassen sie Gerechtigkeit walten. Wieder bricht ein Morgen an, und Scheherazade erzählt die Geschichte an einer spannenden Stelle nicht weiter. Der Fürst möchte unbedingt den Ausgang erfahren und so verschiebt er die Hinrichtung auf die zweite Nacht. Das wiederholt sich insgesamt 1001 Nächte. Am Ende öffnen die Geschichten dem Fürsten das Herz und er schenkt Scheherazade und Dunjazade das Leben. Für die gelungene Aufführung erhielten die Akteure lang anhaltenden Schlussapplaus. Viele Zuschauer warten schon gespannt auf die nächste Aufführung der Theater-AG der Eichenschule.